Im Rahmen der EEA-Untersuchung mit dem Titel "European Butterfly Grassland Indicator: 1990-2011" wurden 17 Schmetterlingsarten näher untersucht. Bei acht Arten (darunter der Hauhechel-Bläuling, Bild) ist der Bestand in diesem Zeitraum in Europa zurückgegangen, bei zwei Arten blieb die Populationen stabil und nur eine Art konnte sich weiter ausbreiten. Für sechs Arten war kein eindeutiger Trend zu erkennen, so das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle, das am Bericht mitgearbeitet hat.
Reagieren empfindlich auf Insektizide
Die intensive Landwirtschaft gilt als eine wichtige Ursache für den Rückgang bei den Wiesen-Schmetterlingsarten, denn die Insekten reagieren sehr empfindlich auf Pestizide, die in Monokulturen intensiv eingesetzt werden. Aber auch die Aufgabe von Feldern und Almen in gebirgigen Regionen vor allem in Süd- und Westeuropa ist ein Grund, denn dort wandeln sich Wiesen nach und nach zu Gestrüppflächen oder Wäldern. Deshalb bleibe den Schmetterlingen in einigen Regionen in Nordwesteuropa nur noch die Grasflächen an Straßenrändern, Bahnstrecken oder in den Städten.
"Dieser dramatische Rückgang an Grünland-Schmetterlingen sollte die Alarmglocken läuten lassen. Wenn wir es nicht schaffen, diese Lebensräume zu erhalten, könnten wir viele dieser Arten für immer verlieren. Wir müssen uns der Bedeutung von Schmetterlingen und anderer Insekten bewusst werden, denn deren Populationen sind entscheidend für natürliche Ökosysteme und auch für die Landwirtschaft", warnt EEA-Direktor Hans Bruyninckx.
Schmetterlinge sind Indikator für Biodiversität
"Die Bestäubung, die sie leisten, ist entscheidend für das Ökosystem der Natur und der Landwirtschaft." Schmetterlinge seien zudem nützliche Zeigerarten für den Zustand der Biodiversität und der generellen Gesundheit der Ökosysteme, so die Forscher.
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