Die AfD hat ein Rekordergebnis erzielt – doch eine klare Mehrheit der deutschen Wahlberechtigten stellt sich nach Umfragen gegen eine Regierungsbeteiligung der Partei. Einige Erkenntnisse aus den Analysen der Meinungsforschungsinstitute Infratest dimap und Forschungsgruppe Wahlen zur Bundestagswahl:
70 Prozent bewerten der Infratest-dimap-Analyse zufolge eine mögliche Beteiligung der AfD an der nächsten Bundesregierung als nicht gut. 27 Prozent geben an, diese Option gut zu finden.
Die Forschungsgruppe Wahlen zeigt ein ähnliches Bild: 74 Prozent der Befragten lehnen eine Koalition der CDU/CSU mit der AfD klar ab. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat bereits vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird.
Linke gewinnt bei Jüngeren
Der Forschungsgruppe Wahlen zufolge gibt es bei der Wahlentscheidung große Unterschiede zwischen den Altersgruppen: In der Generation 60 plus wählen 38 Prozent CDU/CSU und 23 Prozent SPD. Bei den unter 30-Jährigen gewinnt im Gegensatz dazu die Linke mit 24 Prozent, gefolgt von der AfD (21 Prozent) und den Grünen (12 Prozent). Auch die Wahlanalyse von Infratest dimap nennt Linke und AfD als Gewinner bei der Generation der 18- bis 24-Jährigen. Beide sind stark in sozialen Medien aktiv.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede. Besonders sieht man diese der Forschungsgruppe Wahlen zufolge bei der AfD, die demnach 23 Prozent bei Männern und 17 Prozent bei Frauen erzielt. Auch die Union ist bei Männern (29 Prozent) beliebter als bei Frauen (27 Prozent). SPD und Linke sind demnach aber bei Frauen erfolgreicher. Bei ihnen erreichen die Parteien jeweils 18 und 11 Prozent, bei den Männern sind es 15 und 7.
Merz halten 43 Prozent für kanzlerwürdig
Dass CDU-Chef Merz dem Amt des Bundeskanzlers gewachsen sei, bejahen Infratest dimap zufolge 43 Prozent der Befragten. Mit seiner politischen Arbeit sind 35 Prozent der Befragten zufrieden, 59 Prozent hingegen unzufrieden. Bei der Sympathie liegt er aber hinter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Scholz selbst stürzt in der Zustimmung zu seiner Arbeit ab. Während zu Beginn der Legislaturperiode noch zwei Drittel (66 Prozent) angaben, damit zufrieden zu sein, sind es 2025 nur noch 30 Prozent.
SPD verliert Wahlkampfthema soziale Gerechtigkeit an Linke
Die SPD verliert in ihrer traditionellen Domäne soziale Gerechtigkeit viel Vertrauen, wohingegen die Linke hier klar zulegt: Der Forschungsgruppe Wahlen zufolge ist für 42 Prozent die Linke „die einzige Partei, die wirklich Politik für Menschen mit geringem Einkommen macht“.
55 Prozent der von Infratest dimap Befragten stimmen der Aussage zu, dass sich die SPD mehr um Bürgergeldempfänger bemühe als um arbeitende Menschen. 52 Prozent äußerten die Ansicht, die Sozialdemokraten vernachlässigten die Interessen der Arbeitnehmer. Nur 26 Prozent trauen demnach der SPD am ehesten zu, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
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