Ungleiche Verhältnisse

Wien baut Stadien – Graz Container-Toiletten

Steiermark Newsletter
24.02.2025 10:30

Sportlich ist Meister Sturm mit dem 2:1 gegen Blau Weiß Linz auf die Siegerstraße zurückgekehrt und hat die Tabellenführung ausgebaut. Auch der GAK ist trotz der Niederlage in Klagenfurt nach holprigen Start längst in der Bundesliga angekommen. Doch beim Thema Stadion bleibt den Grazer Erzrivalen nur ein sehnsüchtiger Blick über den Semmering, dort steht nun das nächste Stadionprojekt vorm Anpfiff.

Wien ist anders. Beim Thema Investitionen in den Sport ganz anders. Zumindest was diverse Stadionprojekte betrifft – und vor allem im Vergleich, was in der steirischen Landeshauptstadt seit Jahren einfach nicht möglich scheint. Mit 26,4 Millionen Euro hat die Stadt Wien einst Rapid beim Bau des Allianz Stadions unterstützt, auch der Austria wurde beim Umbau der Generali Arena mit rund 14 Millionen unter die Schulter gegriffen. Ende des letzten Jahres wurde bekannt, dass die notorisch finanzmaroden Violetten noch einmal kräftig unterstützt werden: Die Stadt wird um rund 45 Millionen Euro das Stadion überhaupt kaufen. So soll der endgültige Bankrott des einstigen Vorzeigevereins abgewendet werden. Offiziell will man damit verhindern, dass die Arena in (ausländische) Investorenhände fällt.

Doch nicht nur die Großen werden in Wien unterstützt. Im Vorjahr fiel auch der Startschuss zum Umbau der Heimstätte des Wiener Sportclubs in Hernals – dafür macht man im Rathaus zehn Millionen Euro locker. Und auch mit der Vienna steht man in Verhandlungen über eine Beteiligung beim Umbau der traditionsreichen Hohen Warte.

Der Gordische Knoten von Liebenau
In Graz kann man von einem derartigen Bekenntnis zum Spitzenfußball nur träumen. Die Stadionfrage mutierte für die Politik zum Gordischen Knoten. Nach unzähligen Stadion-Gipfeln wurde Ende letzten Jahres eine Machbarkeitsstudie zum Um- und Ausbau in Liebenau in Auftrag gegeben. Das Ergebnis wird aber erst in einigen Monaten erwartet. Es erscheint durchaus wahrscheinlich, dass sich ein etwaiger Baustart in der aktuellen Legislaturperiode (Graz wählt voraussichtlich wieder im Herbst 2026) überhaupt nicht mehr ausgeht. Böse Zungen behaupten, dass dies der Dreierkoalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ gar nicht so unrecht wäre.

In der Zwischenzeit versucht man den Ball bzw. die Aufregung mit mehr oder minder großen kosmetischen Neuerungen in Liebenau flach zu halten. Für viele Stadionbesucher die wohl auffälligste Adaptierung: Am Stadionvorplatz gibt‘s nun endlich eine öffentliche WC-Anlage in Form von Container-Toiletten. Freilich, dabei handelt es sich nur um ein Provisorium, der große Wurf in der Grazer Stadiondebatte kommt schließlich bestimmt. Irgendwann. In der Zwischenzeit werden in Wien einfach neue Stadien gebaut.

Einen schönen Wochenstart!

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