Die Verhandlungen der Ukraine mit den USA über ein Rohstoffabkommen im Gegenzug für die geleistete Militärhilfe im Abwehrkrieg gegen Russland sind nach Angaben aus Kiew weit vorangeschritten. US-Finanzminister Scott Bessent nannte zudem erste Details.
„Die ukrainischen und amerikanischen Teams befinden sich in der finalen Phase der Verhandlungen über das Mineralienabkommen“, so Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna am Montag. Bisher seien die Gespräche „sehr konstruktiv verlaufen, und fast alle wichtigen Details sind geklärt.“
US-Präsident Donald Trump verlangt von der Ukraine Zugang zu strategischen Rohstoffvorkommen im Gegenzug für die von Washington geleistete Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land. Er nannte eine Summe von 500 Milliarden Dollar (477,78 Mrd. Euro). Ein zunächst vorgelegtes Angebot für eine Vereinbarung hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zurückgewiesen. Er beharrte vor allem auf Sicherheitsgarantien der USA vor weiterer Aggression Russlands.
USA: Sicherheit durch Wirtschaft
Ein mögliches Abkommen beinhaltet nach Angaben der US-Regierung keine militärischen Sicherheitsgarantien. „Es enthält aber eine implizite Garantie, dass die Vereinigten Staaten von Amerika stark in die wirtschaftliche Zukunft investieren. Ich nenne es eine wirtschaftliche Sicherheitsgarantie“, sagte US-Finanzminister Scott Bessent im US-Fernsehen. Das Abkommen sei Teil der langfristigen Verhandlungsstrategie von US-Präsident Trump.
Das angestrebte Abkommen umfasse „strategische Mineralien, Energie und staatliche Unternehmen“, so Bessent weiter. Auf die Frage, ob es noch in der kommenden Woche zu einer Unterzeichnung kommen könne, sagte er: „Ich bin sehr zuversichtlich.“ Moskau gefalle ein solcher US-Deal mit der Ukraine nicht, betonte der Minister. Das müsse ein weiterer Anreiz für die Ukraine sein, das Abkommen zu unterzeichnen.
Bessent nennt erste Details
In der „Financial Times“ nannte Bessent Details zur angestrebten Einigung. „Die Bedingungen dieses Abkommens würden auch sicherstellen, dass Länder, die nicht zur Verteidigung der Souveränität der Ukraine beigetragen haben, nicht vom Wiederaufbau oder von diesen Investitionen profitieren können“, schrieb er.
Einnahmen der ukrainischen Regierung aus Bodenschätzen, Infrastruktur und anderen Vermögenswerten sollen demnach einem Fonds zugeführt werden, der auf den langfristigen Wiederaufbau und die Entwicklung der Ukraine ausgerichtet ist. Die USA hätten dabei wirtschaftliche und verwaltungstechnische Mitspracherechte. Die Ukraine verfügt unter anderem über große Lithium- und Titanvorkommen, die für die Luft- und Raumfahrt sowie für den Bau von Elektrofahrzeugen von großer Bedeutung sind.
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