Investoren benötigt

Gerüchteküche brodelt: Auch BMW im Rennen um KTM

Oberösterreich
25.02.2025 07:00

Nehmen die Gläubiger den Sanierungsplan und damit die 30-Prozent-Quote von KTM an oder lehnen sie das Angebot des in die Insolvenz geschlitterten Motorradherstellers ab? Vor der am Dienstag um 9 Uhr beginnenden Tagsatzung am Landesgericht in Ried im Innkreis gilt das Motto „alles ist möglich“. Im Hintergrund brodelt derweil die Gerüchteküche. Denn: Auch BMW soll um den Einstieg bei KTM buhlen.

„Ich hatte damit gerechnet, dass nach der Prüfungstagsatzung noch mehr Anmeldeaufträge für Forderungen kommen, aber da dürften sich wirklich schon viele Gläubiger an die Anmeldefrist gehalten haben“, sagt Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband von 1870.

Das Insolvenzteam des KSV1870 war ebenso wie die Mitarbeiter der anderen Gläubigerschutzverbände – Creditreform und AKV – in den letzten Wochen enorm gefordert, um die Forderungen gegenüber der KTM AG, der KTM Components GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH rechtzeitig beim Landesgericht in Ried im Innkreis anzumelden.

„Viele komplexe Herausforderungen“
„Es handelt sich um eine Insolvenz in einer außergewöhnlichen Größe mit vielen komplexen Herausforderungen“, bestätigt auch Iris Scharitzer vom Österreichischen Verband Creditreform. Dass die Abstimmung zum Sanierungsplan am Dienstag reibungslos stattfinden kann, war den Gläubigervertretern besonders wichtig – auch wenn sich die Blicke vor allem auf die Banken und Finanzinstitute richten werden, da diese den Großteil der Forderungen gegenüber KTM schultern.

Auf 2,235 Milliarden Euro war der Schuldenberg in den vergangenen Wochen bei den drei Gesellschaften, die alle am 29. November 2024 in die Insolvenz geschlittert waren, gewachsen. Bedeutet: Um die Sanierungsquote von 30 Prozent bezahlen zu können, sind etwa 600 Millionen Euro fällig. Dazu kommen noch einmal 150 Millionen Euro, die für das Hochfahren der Produktion benötigt werden.

Indischer Pierer-Partner Bajaj als „logischer“ Investor
Wer diese Beträge übernehmen soll? KTM-Eigentümer Pierer Mobility soll die 150 Millionen Euro für die Wiederaufnahme der Produktion stemmen, heißt es. Der indische Pierer-Partner Bajaj sicherte bereits 50 Millionen Euro zu. Die 600 Millionen Euro zum Begleichen der Sanierungsquote dürften von einem Investor kommen. Wer das sein soll? Hier fiel in den letzten Wochen immer wieder Bajaj, die Inder spielen ja als Zulieferer und Vertriebspartner bereits jetzt eine wichtige Rolle. Schon im Zuge des ersten Gerichtstermins im Zuge des Insolvenzverfahrens war Bajaj als möglicher Investor zur Finanzierung der Sanierung von KTM genannt worden. Damals waren die Angebote allerdings noch nicht bindend gewesen.

BMW Motorrad fuhr im Vorjahr Absatzrekord ein
Auch Stephan Zöchling, Remus-Eigentümer und seit 1. Jänner Vorstand in der Pierer Industrie AG und seit 27. Jänner auch Aufsichtsratsvorsitzender der Pierer Mobility AG, macht keinen Hehl aus seinen Avancen. Zudem befindet man sich offenbar auch mit BMW in Gesprächen. Die Motorradmarke des deutschen Premiumherstellers verzeichnete im Vorjahr einen Absatzrekord, lieferte 210.408 Motorräder aus. Größter Markt war Deutschland. Zur Einordnung: 268.000 Motorräder der KTM-Gruppe waren im Vorjahr an Endkunden verkauft worden.

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