Von Anfang Juni bis Ende Juli 2024 sei ein Seniorenehepaar nicht in ihrer Linzer Wohnung gewesen. Sehr wohl daheim waren aber die Katzen, darunter vier Neugeborene. Ein Nachbar bemerkte das Tierleid, alle Miezen überlebten. Das Paar wurde am Montag am Landesgericht Linz verurteilt.
Ein extrem penetranter Geruch nach Müll und Fäkalien sei aus der Wohnung gedrungen. Nicht nur das: aus dem offenen Fenster wollten sich die Kätzchen ins Freie drängen, was einer Nachbarin auffiel. Daraufhin stiegen Feuerwehr, Polizei und zwei Magistratsmitarbeiterinnen in die Wohnung in der Neuen Heimat in Linz ein. Ihnen bot sich ein trauriger Anblick.
Futtersack war Rettung
Die Wohnung war komplett vermüllt, mangels frischer Streu im „Kistl“ war die halbe Wohnung zum Katzenklo geworden. Wasser gab es keines, nur ein aufgerissener Futtersack stillte wochenlang den Hunger der Tiere. Sechs Katzen, vier Neugeborene sowie die beiden Elterntiere hatte das Bewohnerehepaar zurückgelassen. Nach einem Hirnschlag der Frau (76) Anfang Juni seien die beiden für längere Zeit verreist, während die Katzen in der heißen und vermüllten Wohnung ohne Wasser litten.
Ich habe meine Mimi geliebt, hätte sie nie länger alleine gelassen.
76-Jährige vor Gericht
Bekannte sei nie gekommen
„Ich habe meine Mimi geliebt, hätte sie nie länger alleine gelassen“, beteuerte die 76-Jährige montags am Landesgericht Linz und meinte, sie habe eine entfernte Bekannte bezahlt, die Tiere zu füttern – doch die sei nie gekommen. Ähnlich auch das Ehepaar, das schon zum ersten Termin nicht erschienen war, und auch zum zweiten am Montag vorgeführt werden musste.
Nach zwei Monaten wurden alle sechs Katzen gerettet. Die Eheleute wurden wegen Tierquälerei zu jeweils fünf Monaten bedingter Haft verurteilt, noch nicht rechtskräftig.
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