Was passiert, wenn über Nacht Subventionen auslaufen? Mit einem abrupten Stillstand bei Auftragsneuvergaben und sogar Stornos sind offenbar Installateure, Elektriker und Co. konfrontiert, seitdem der Fördertopf für den Kesseltausch unter dem Motto „Raus aus Öl und Gas“ leergefischt ist. Auf Planbarkeit pocht daher Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß mit Blick auf den heimischen Solarmarkt.
Erst hatten Lieferkettenprobleme dazu geführt, dass Fronius nicht so viele Wechselrichter liefern konnte wie bestellt. Als dann der um rund 420 Millionen Euro realisierte Ausbau der Fertigungslinien in Sattledt (Oberösterreich) und Krumau (Tschechien) fertiggestellt war und 2000 neue Mitarbeiter eingestellt waren, flachte die Nachfrage ab. Was auch damit zusammenhing, dass Großhändler und Installateure unter dem Eindruck der Halbleiter- und Energiekrise riesige Lagerbestände aufgebaut hätten.
All das sorgte dafür, dass sich das von Pettenbach aus agierende Familienunternehmen im Sommer 2024 von rund 1000 Beschäftigten trennte. Ein schmerzhafter Einschnitt, der aber alternativlos war. Auch im Management verpasste man sich eine Schlankheitskur.
„Der richtige Zeitpunkt, um zu investieren“
Jetzt blickt man fokussiert nach vorne, will Zuversicht ausstrahlen. „Das Jahr 2025 ist der richtige Zeitpunkt, um in eine Photovoltaikanlage zu investieren“, betont etwa Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß und pocht auf „Energiesouveränität“ und „zukunftsorientierten Klimaschutz“.
Wir wehren uns als Industrie nicht gegen eine Reduktion des Fördervolumens, sofern diese Reduktion – ausgewogen aufgeteilt über alle Sektoren – für die Budgetsanierung notwendig ist. Wichtig ist aber, dass alle wissen, woran sie sind und planen können. Wir werden in Zukunft viel mehr Strom benötigen.
Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß in Richtung der zukünftigen Bundesregierung
„Eine erfolgreiche Wirtschaft braucht vor allem Planungssicherheit, Zuversicht und Vertrauen. Das gilt ganz besonders für den Solarmarkt“, ist die Unternehmerin überzeugt. Die Mehrwertsteuer-Befreiung für Photovoltaikanlagen sollte aus Fronius-Sicht, wie ursprünglich geplant, mit Ende 2025 auslaufen.
„Somit können PV-Installateure und interessierte Kunden in einem planbaren Umfeld PV-Anlagen realisieren“, sagt jene Frau, die für mehr als 7000 Mitarbeiter verantwortlich ist und Hoffnungen auf den neuen Made-in-Europe-Bonus für erneuerbare Energieerzeugungsanlagen setzt. Eines stellt sie klar: „In Zeiten geopolitischer Umbrüche müssen wir darauf achten, im Bereich der Photovoltaik nicht in eine Abhängigkeit von China zu geraten, die wir später nicht mehr rückgängig machen können.“
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