„Kam aus der Hölle“

Nun spricht Vater der freigelassenen Austro-Geisel

Ausland
24.02.2025 19:57

Der Vater des österreichisch-israelischen Doppelstaatsbürgers Tal Shoham ist überglücklich, dass sein Sohn nach 505 Tagen Geiselhaft im Gazastreifen am Samstag freigelassen wurde. „Er kam aus der Hölle“, sagte Gilad Korngold am Montag in einem Onlinegespräch aus Israel mit Journalisten. „Es ist ein Wunder!“ Sein Sohn habe zehn Monate im Tunnel verbracht. Shoham befindet sich nach wie vor in einem Krankenhaus in Israel.

504 Tag befand sich Tal Shoham in den Fängen der Hamas im Palästinensergebiet. Montagmittag gab es erstmals Informationen über den Zustand – den physischen und psychischen – der 40-jährigen, befreiten, österreich-israelischen Geisel.

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Mein Sohn kam aus der Hölle, aber er lebt und das ist das Wichtigste für uns.

Gilad Korngold, Vater von Tal Shoham

Gefangen im dunklen Tunnelsystem
„Ich kann nicht genau sagen, wie er sich gefühlt hat“, – zehn Monate lang gefangen im dunklen Tunnelsystem – sagt sein Vater Gilad Korngold (63). In welchen zerbombten Wohnungen er zuvor gefangen gehalten wurde, weiß er nicht mehr. „Aber ich hab ihn gesehen und er sieht gut aus, er kann gehen.“ Das Erste, was Tal einem Sozialarbeiter sagte, als er Samstag um 7 Uhr Früh in den Minivan steigen durfte: „Ich brauche eine Dusche, um den Geruch aus Gaza loszuwerden, bevor ich meine Frau und meine Kinder in die Arme nehme.“

(Bild: AP Photo/Ohad Zwigenberg)
(Bild: AFP)
(Bild: AP Photo/Jehad Alshrafi)
(Bild: AP Photo/Ohad Zwigenberg)
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Ich brauche eine Dusche, um den Geruch aus Gaza loszuwerden, bevor ich meine Frau und meine Kinder in die Arme nehme.

Tal Shoham

Tals erster Essenswunsch war eindeutig
Und dann, endlich, lag sich die gesamte Familie in den Armen: Tal, Adi (39), die kleine Yahel (4), Naveh (9) – Oma und Opa. Korngold: „Wir haben alle geweint. Es war unglaublich – emotional gewaltiger als bei seiner Geburt.“ Tal Shaloms körperlicher Zustand scheint soweit intakt zu sein: Im Krankenhaus in Tel Aviv werden laufend Untersuchungen gemacht, alle Funktionen durchgecheckt. Sein erster Essenswunsch war eindeutig: Gemüse! 15 Monate lang hat er keines bekommen.

Tal Shoham ist nach seiner Freilassung endlich wieder mit seiner Familie vereint. (Bild: zVg)
Tal Shoham ist nach seiner Freilassung endlich wieder mit seiner Familie vereint.

„Weiterkämpfen!“
Sobald Tal wieder fit ist, will Korngold die ganze Familie nach Wien holen. In der Zwischenzeit heißt es „weiterkämpfen“. „Es gibt noch so viele Geiseln. Wir haben nicht viel Zeit, wir müssen sie retten.“

Gilad Korngold hat alles gegeben, um seinen Sohn wiederzusehen. Und er hat es mit viel Unterstützung aus Österreich geschafft. „Mein Sohn kam aus der Hölle, aber er lebt und das ist das Wichtigste für uns.“

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