Beim großen Sommerreifentest des ÖAMTC und seinen Partnern gibt es dieses Mal eine Premiere: Erstmals wurde die Note „sehr gut“ bei der Fahrsicherheit vergeben – und das gleich zwei Mal. 18 Fabrikate der Dimension 225/40 R18 wurden geprüft.
Die gewählte Dimension ist in der unteren Mittelklasse bzw. Kompaktklasse als sportliche Alternative zur Serienbereifung beliebt. Das Kandidatenfeld war breit, vom Premiumhersteller bis zur Low-Budget-Alternative. Genauso breit sind auch die Ergebnisse gestreut. Ein Kandidat ist mit Pauken und Trompeten durchgefallen.
Elf Kandidaten, also mehr als die Hälfte, hatten am Ende ein „Gut“ im Zeugnis stehen. Eine bessere Gesamtnote wurde noch nie vergeben. Auch die beiden Top-Performer bei der Fahrsicherheit kamen insgesamt über vier von fünf Sternen nicht hinaus: Continental SportContact 7 und Bridgestone Potenza Sport.
Beide sind auf trockener Straße die sichersten Reifen im Testfeld, auf nasser Fahrbahn liegen Michelin Pilot Sport 5 und Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 gleichauf. Der Michelin brilliert dabei mit der Bestnote für seine sehr gute Laufleistung.
„Der ‘Continental SportContact 7‘ und der ‘Bridgestone Potenza Sport‘ haben auf trockener Fahrbahn ein sehr hohes Gripniveau, eine ausgezeichnete Präzision und zeigen sich auch bei kritischen Fahrmanövern absolut sicher. Ähnlich verhält es sich auf nasser Fahrbahn“, so ÖAMTC Reifenexperte Steffan Kerbl. „Darüber hinaus bieten beide eine respektable prognostizierte Laufleistung – auch wenn der Bridgestone aufgrund seiner etwas schwächeren Effizienz in der Umweltbilanz letztendlich nicht über ein ‘befriedigend‘ hinauskommt.“
Dramatische Unterschiede beim Bremsen
Die gravierendsten Unterschiede zeigten sich beim Bremstest auf nasser Fahrbahn mit 80 km/h. Zwischen dem Besten in dieser Wertung (Continental SportContact 7) und dem Schlechtesten (Doublecoin DC-100) liegen beim Bremsweg 17 Meter Unterschied. „An der Stelle, an der das Fahrzeug mit dem Continental-Reifen zum Stehen kommt, hat das gleiche Auto mit dem Doublecoin noch eine Restgeschwindigkeit von rund 49 km/h auf dem Tacho“, verdeutlicht ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Dadurch erhält der „Doublecoin DC-100“ ein „nicht genügend“ in der Wertung „Fahrsicherheit“, das sich letztendlich auch auf die Gesamtnote durchschlägt.
Nicht viel besser (Note „genügend“) schneiden die Modelle „Norauto Prevensys 4“ und der „Syron Premium Performance“ ab. „Sie lassen sich auf trockener Fahrbahn nur unpräzise steuern, in Kurven sind ständige Lenkkorrekturen nötig und auch das Verhalten im Grenzbereich ist sehr anspruchsvoll“, erklärt Kerbl.
Das große gute Feld hinter den Siegern
Der „Michelin Pilot Sport 5“ und der „Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6“ überzeugen bei der Fahrsicherheit und bei der Umweltbilanz. Der „Vredestein Ultrac Pro“, der „Yokohama Advan Sport V107“ und der „Firestone Firehawk Sport“ punkten zwar bei der Fahrsicherheit mit hoher Leistungsfähigkeit, lassen aber bei der Umweltbilanz aufgrund der nur befriedigenden prognostizierten Laufleistung Federn.
Der „Falken Azenis FK520“ und der „Nexen N Fera Sport“ zeigen leichte Schwächen beim Fahrkomfort auf trockener Fahrbahn, sichern sich aber aufgrund ihrer kurzen Bremswege im Trockenen gute Noten. Darüber hinaus bieten beide ordentliche prognostizierte Laufleistungen. Der „Dunlop Sport Maxx RT2“ verpasst aufgrund seines höheren Abriebs eine bessere Platzierung, bietet aber eine gute Fahrsicherheit.
Der letzte mit „gut“ bewertete Reifen ist der „Toyo Proxes Sport 2“. Er punktet zwar bei der Fahrsicherheit, in der Umweltbilanz und der Nachhaltigkeit erreicht er allerdings nur mittelmäßige bis mäßige Ergebnisse.
Nicht ganz schlecht, aber nicht gut genug
Die darauffolgenden vier Reifen kommen bei der Fahrsicherheit und teilweise auch bei der Umweltbilanz nicht über die Note „befriedigend“ hinaus. Der „Ceat SportDrive“ hat Schwächen auf nasser Fahrbahn, der „Kumho Ecsta PS71“ zeigt Schwächen auf trockener Fahrbahn und bei der prognostizierten Laufleistung, der „Nokian Tyres Powerproof 1“ zeigt ebenfalls Schwächen auf trockener Fahrbahn. Der „Giti GitiSport S2“ hat Defizite auf nasser Fahrbahn und zeigt einen erhöhten Abrieb sowie eine mittelmäßige Reichweite.
All-Terrain- und Ganzjahresreifentests folgen
Weil auch beim diesjährigen Sommerreifentest nur eine Dimension (225/40 R18) statt zwei getestet wurde, blieb Raum für zwei weitere Testgruppen: Die Ergebnisse für All-Terrain- und Ganzjahresreifen folgen im Frühjahr bzw. im Sommer.
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