Brisantes Treffen

Trump warnt vor Weltkrieg, Macron vor Kapitulation

Außenpolitik
25.02.2025 10:05

Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat sich bei einem Besuch in Washington versucht, die Anti-Ukraine-Gelüste von Donald Trump einzuhegen. Im Rahmen des Treffens baute der US-Präsident weiter Druck auf und sprach vom „Dritten Weltkrieg“ – während Macron einen Frieden durch „Kapitulation“ verhindern möchte.

Macron bemühte sich bei seinem Besuch im Weißen Haus um möglichst breiten Konsens mit Trump. So sagte er, dass der US-Präsident „guten Grund“ habe, mit Putin zu sprechen. Auch versicherte er dem US-Präsidenten, dass die Europäer ihre Verteidigungsausgaben weiter steigern wollten und zur Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine bereit seien.

Macron und Trump gingen betont herzlich miteinander um. Der US-Präsident pries seine „besondere“ Beziehung zu dem französischen Kollegen. Macron betonte, dass er und Trump einen „stabilen langen Frieden“ in der Ukraine anstrebten.

„Wir wollen einen schnellen Deal“
Der französische Präsident bezeichnete Russland aber in Gegenwart Trumps als „Aggressor“ und bestand darauf, dass Kiew in die Gespräche über ein Kriegsende eingebunden sein müsse. „Wir wollen Frieden. Dieser Frieden kann aber nicht die Kapitulation der Ukraine bedeuten“, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump.

Das Treffen war betont ausgelassen. (Bild: EPA)
Das Treffen war betont ausgelassen.

Eine Waffenruhe müsse mit Sicherheitsgarantien für Kiew verknüpft sein, unterstrich Macron: „Wir wollen einen schnellen Deal, aber keinen fragilen Deal.“ Gegenüber Trumps Haus- und Hofsender Fox News lehnte sich der Präsident noch weiter aus dem Fenster: „Es könnte schon in den kommenden Wochen einen Waffenstillstand geben.“

US-Präsident warnt vor dem „Dritten Weltkrieg“
Trump hatte zuvor gesagt, ein Ende des Kriegs könne schon „innerhalb von Wochen“ kommen. Der US-Präsident sah zudem noch größere Konflikte aufziehen: „Es wird sonst zu einem Punkt kommen, an dem es nicht mit diesen beiden endet. Es sind bereits andere Länder sehr involviert und das würde wirklich zu einem sehr großen Krieg, dem Dritten Weltkrieg, führen. Aber das werden wir nicht zulassen.“

Macron forderte seinerseits, dass ein Einsatz europäischer Friedenstruppen in der Ukraine – wie ihn Frankreich und Großbritannien angeboten haben – von einer „Absicherung“ durch die USA begleitet sein müsse. Trump blieb in diesem Punkt allerdings vage. Er sagte jedoch, Putin werde eine Stationierung europäischer Friedenstruppen in der Ukraine „akzeptieren“. Er habe den Kreml-Chef danach gefragt, und dieser habe „kein Problem damit“, was Moskau unverzüglich dementierte. Europäische Truppen in der Ukraine seien „inakzeptabel“, teilte Sprecher Dimitri Peskow mit.

Putin selbst räumte unterdessen in einem Fernsehinterview den europäischen Staaten eine Rolle bei Verhandlungen über eine Beilegung des Ukraine-Konflikts ein. „Die Europäer, aber auch andere Länder, haben das Recht und die Möglichkeit, teilzunehmen – und das respektieren wir“, sagte er.

Der Rubel soll wieder rollen
Am Montag verkündete Trump während Macrons Besuch in Washington dann auch, dass er mit Putin in „ernsthaften“ Gesprächen nicht nur über ein Ende des Kriegs, sondern auch über eine umfassende Wirtschaftskooperation stehe. Die Gespräche drehten sich um „große Geschäfte zur Wirtschaftsentwicklung“, schrieb der US-Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social.

Putin sprach sich wenig später in dem TV-Interview für US-Investitionen zur Ausbeutung von Rohstoffen in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine aus. „Wir sind bereit, ausländische Partner in unsere neuen historischen Gebiete einzuladen, die Russland zurückgegeben wurden“, sagte der Kreml-Chef. Russland sei bereit, „mit unseren Partnern, einschließlich den Amerikanern, in den neuen Regionen zusammenzuarbeiten“.

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