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Nachdem es zuletzt traurigere Nachrichten aus der oststeirischen Tierwelt Herberstein gegeben hat – die Löwennachzucht ist verstorben –, gibt es jetzt wieder einen zum Freuen: Ein Karpaten-Luchs ist eingezogen! Frisch aus dem Zoo Nürnberg (D) kam er am Freitag an und dürfte sich schnell im Steirischen wohl gefühlt haben.
„Er war natürlich zunächst etwas gestresst, nahm aber gleich sein Futter an“, so der zoologische Leiter von Herberstein, Veterinär Reinhard Pichler. Zunächst verbrachte der Luchs einige Tage in einem kleinen Gehege, um sich an die oststeirischen Gefilde zu gewöhnen, Dienstagfrüh war es aber soweit: Der Vierbeiner, der im Juni ein Jahr alt wird, konnte in sein Riesengehege umziehen und tat das mit sichtlicher Freude und ohne Scheu. Nur Minuten später hatte er schon alles erkundet und markiert und machte es sich auf einem Baum bequem.
Den Schieber in die „Freiheit“ betätigte Karlheinz Kornhäusl, als Kultur-Landesrat auch für die Tierwelt zuständig. Die er sehr lobte: „In der heutigen digitalisierten Welt ist Herberstein eine Insel, die es zu bewahren gilt.“
Dass der im Zoo geborene Luchs schon mit dem Spitznamen für den ÖVP-Politiker ankam, freute den Namenspatron natürlich auch. „Der Luchs ist ohnehin ein Krafttier von der Mythologie her. Das braucht man als Politiker“, schmunzelte Kornhäusl.
Ein Weibchen und Nachwuchs sollen noch folgen
„Charly“ scheint sich schon wohl zu fühlen, richtige Frühlingsgefühle werden bei ihm aber erst aufkommen – zeitnah soll sich ein Weibchen, ebenfalls aus einem deutschen Zoo, zu ihm ins Gehege gesellen. Auf den beiden liegen große Hoffnungen: „Sie gehören der Gattung der Karpatenluchse an, die sehr selten geworden und regional sogar ausgestorben sind“, weiß Karin Winkler, Geschäftsleiterin der Tierwelt.
In Folge der „Luchshochzeit“ soll eine Nachzucht entstehen. Und diese sollte dann – wo in Europa, steht noch nicht fest – ausgewildert werden, um für frisches Blut zu sorgen! „Das ist auch dringend nötig“, kennt Pichler die Fakten. „Im Moment ist der Genpool so klein, dass man einem die Haut eines anderen transplantieren könnte, ohne dass es eine Abstoßreaktion gebe.“
Impressionen vom morgendlichen Rundgang in Herberstein:
Heuer hat die Tierwelt erstmals schon seit Anfang Februar geöffnet, Publikumslieblinge sind nach wie vor die Löwen „Cäsar“ und „Amira“, deren vier Junge tragischerweise wegen eines Gendefekts verstorben sind. „Daher gibt es keine Zuchtfreigabe im Moment, es wird mittels Hormonstift bei der Löwin verhütet“, so Karin Winkler.
Doch auch darüberhinaus steckt die Tierwelt voller Highlights. Die pfiffigen Präriehunde, die Emus, Trampeltiere – allein das Geheul der Wölfe im Dienstagmorgen so mythischen Nebel-Ambiente! Immer einen Besuch wert.
Infos: tierwelt-herberstein.at
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