Am Simmering im Gemeindegebiet von Obsteig im Tiroler Bezirk Imst soll künftig Ökostrom erzeugt werden. Doch noch bevor überhaupt genaue Pläne bekannt sind, gibt es bereits heftigen Widerstand.
Windräder sind umstritten. Und Tirol wird sicher nie ein Land der Windkraft werden, doch auch hierzulande wird man sich der Windenergie nicht komplett verschließen können. Aktuell werden gemäß einer geltenden Richtlinie in ganz Österreich und auch in Tirol sogenannte Beschleunigungszonen ausgewiesen, in denen grundsätzlich die Rahmenbedingungen für Windenergie gegeben sind. Eine davon ist der Simmering, ein Berg, der (mit dem Tschirgant) das Inn- und Gurgltal trennt.
„Nicht grundsätzlich gegen alles sein“
Die ansässige Agrargemeinschaft und die Gemeinde Obsteig befürworten das. „Der Simmering ist eine von Menschen geschaffene und seit Jahrhunderten bewirtschaftete Kulturlandschaft. Unsere Verantwortung ist es, diese nachhaltig und wirtschaftlich zu pflegen – da kann man nicht grundsätzlich gegen alles sein“, heißt es dort.
Agrar und Gemeinde können die im Raum stehenden Entschädigungszahlungen von mehr als 120.000 Euro pro Jahr auf 20 bis 30 Jahre zudem gut gebrauchen, stehen doch auf der Alm die Errichtung einer Kanalisation und der Wasserversorgung an. In Zeiten angespannter Gemeindefinanzen würden die Windräder natürlich finanzielle Freiräume schaffen. Zudem wurde seitens der Betreiber-Firma „ImWind“ Betroffenen angeboten, Mitglieder einer Bürgerenergiegemeinschaft zu werden und ab Inbetriebnahme am Simmering einen auf 20 Jahre garantierten Fixpreis für Ökostrom anzubieten. Am Mittwoch findet eine Versammlung dazu statt.
Herr Estermanns Kampf gegen die Windmühlen
Doch bevor genaue Pläne bekannt sind, gibt es bereits Widerstände – und zwar von Gerd Estermann aus Mötz. Er hat einen „Kampf gegen die Windmühlen“ ausgerufen und Grundbesitzer und Kommune attackiert: „Es ist diese Käuflichkeit von Grundbesitzern und politischen Entscheidungsträgern, die in zunehmendem Maße den Verlust von intakten Naturräumen in unserem Land zur Folge hat.“ Er geht auch auf das Land los: „Unter diesem Aspekt ist auch die von der Tiroler Landesregierung ausgelobte Prämie von 100.000 Euro für das erste in Tirol errichtete Windrad kontraproduktiv!“
Er hat neben dem Projekt in Obsteig auch die allseits bekannten Feldringer Böden auf seinem Schutzplan: Dort soll laut Estermann auch ein Windpark entstehen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.