Knalleffekt im Spital Kirchdorf in OÖ: Wie die „Krone“ erfahren hat, wird die Primaria von jener Abteilung, in der zwei Todesfälle für Ermittlungen der Mordkommission gesorgt hatte, nicht wieder ins Spital zurückkehren. Die Nachfolge ist schon geregelt und soll die Wogen im Haus glätten.
„Eine leistungsfähige und funktionierende Anästhesie ist das Herzstück eines jeden Klinikums“, heißt es in einem internen Mail der „Kollegialen Führung“ des Kirchdorfer Spitals, in dem der Personalwechsel kommuniziert wurde. Und in dieser zentralen Abteilung war spätestens seit Mitte Dezember „der Wurm drin“, um es höflich auszudrücken.
Entlastung
Einem Oberarzt war vorgeworfen worden, dass er bei zwei Palliativ-Patienten eine Überdosis von Schmerzmitteln verabreicht habe und diese damit zumindest fahrlässig getötet haben soll – die „Krone“ brachte den Fall damals ins Rollen. Der beschuldigte Arzt wurde sofort fristlos entlassen, ein Gutachten, das vergangene Woche publik wurde, entlastet ihn allerdings.
Gerüchte und Gerede
Im Hintergrund gärte es in der Belegschaft, weil die Vorgangsweise der Spitalsleitung vielen Mitarbeitern unverständlich war. Außerdem soll der betroffene Oberarzt im Zentrum einer Personaldiskussion gestanden sein, bzw. einer geplanten Karriere eines anderen Mediziners im Weg gestanden sein. Immer wieder kam auch die Primaria der Anästhesie in dieser Causa ins Zentrum des Geredes und sie ließ sich dann auch beurlauben.
Neue Chefin kommt aus Bad Ischl
Aus diesem Urlaub wird sie nun nicht wieder zurückkehren. Das wurde „in enger Abstimmung zwischen allen Beteiligten“, wie die Spitalsführung schreibt, vereinbart. Ab 1. April wird eine neue Oberärztin aus dem Klinikum Bad Ischl die interimistische Leitung übernehmen. „Sie wird sowohl fachlich als auch menschlich ein großer Gewinn für unser Klinikum in Kirchdorf sein“, streuen die Chefs der neuen Primaria Rosen.
Zukunft von „Ex“-Primaria offen
Offenbar wird die scheidende Anästhesie-Chefin aber in der Gesundheitsholding einen neuen Job bekommen, allerdings gibt's dazu noch keine konkreten Aussagen: „Da dies noch gemeinsam mit ihr festzulegen sein wird.“
„Besonderer Teamgeist“
„Die Besetzung wird auch dazu beitragen, dass nun wieder die erhoffte Stabilität, Ruhe und Beständigkeit zurückkehrt, sodass wir alle optimistisch in die Zukunft blicken können. Wir vertrauen auf den besonderen Teamgeist, der die Mitarbeiterinnen vor Ort in Kirchdorf seit jeher geprägt hat“, hofft die „Kollegiale Führung“ nun, dass die Wellen sich legen, denn einige Mitarbeiter hatten schon mit Kündigung gedroht, sollte die umstrittene Primaria wieder aus dem Urlaub zurückkehren.
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