Commerzialbank-Prozess

Der Brei ist heiß, deshalb reden alle um ihn herum

Und da sitzen sie. Nachher haben wir uns ein Bier verdient.

(Bild: Harald Schume, Krone KREATIV)

Der Commerzialbank-Prozess – es geht um 70 Millionen Schaden – geht weiter. Die Angeklagten scheinen entspannt. Nach jeder Verhandlungsrunde gehen die offiziell Mittellosen auf ein paar Bier. Deren Verteidiger hocken auch am Tisch. Prost!

Im Wissen, dass man als Journalist keinen Artikel beginnt mit: „Langsam wird’s fad“, fangen wir halt so an: Langsam wird’s fad.

Man hat eine Gaude
Und dann sitzen die beiden Angeklagten, angeblich gepfändet bis auf das Existenzminimum, beim Bier. Hinter ihnen liegt eine belanglose Verhandlung am Landesgericht Eisenstadt. Sie lachen. Deren rechtliche Vertreter sind halt Anwälte. Am Tisch machen sie seriöse Mine zum ungereimten Spiel.

Nachdem Franziska Klikovits und ein anderer Unternehmer – der hatte lediglich einen einstelligen Millionenbetrag aus der Commerzialbank Mattersburg lukriert – zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren, scheint den anderen Zwei das Ausmaß der zu erwartenden Strafe nicht bewusst zu sein.

Worüber reden wir eigentlich?
Man redet vor dem großen Schöffensenat über Buchhalterinnen: über Unternehmensberater; über Waswollenwirdennschonwissen.

Samariter Pucher
Fakt ist, dass Martin Pucher, der ehemals Allmächtige, diese Unternehmer gedungen hat, ihn bei seinem Machwerk zu unterstützen. Geben wir denen halt einfach Geld, Millionen, im zweistelligen Bereich, in bar, und dann sponsern sie damit meinen SV Mattersburg. Denen ist auch geholfen, weil ihre Firmen mit dem Rest der Millionen, die es gar nie gab, am Leben erhalten werden.

Nur Pucher darf sitzen – daheim
Pucher fehlt bekanntlich vor Gericht, er ist aus gesundheitlichen Gründen nicht vernehmungsfähig. Also gehen, ohne jemanden vorverurteilen zu wollen, die Anderen statt ihm ins Gefängnis. Wobei: Der Prozess geht in die Verlängerung. Es braucht weitere Zeugen.

Gibt es im Häfn eigentlich Bier? Falls ja, werden die Anwälte bestimmt auf einen Schlummertrunk vorbeischauen. Man ist sich schließlich engstens verbunden.