Experte erklärt

Schlechte Nierenwerte bei Diabetes?

Nicht nur Blutzucker-, sondern auch Nierenwerte können sich bei Diabetes verändern.

(Bild: Dragana Gordic – stock.adobe.com / KroneMED)

Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Anna S. (55): „Bei mir wurde kürzlich ein Diabetes Typ 2 diagnostiziert, auch mein Nierenwert war nicht in Ordnung. Welche Kontrollen sind abseits der Blutzuckerkontrollen noch erforderlich?“

Dr. Jakob Ebner, Facharzt für Kardiologie am Klinikum Kirchdorf/Krems (NÖ): Auch wenn die modernen Diabetesmedikamente schon sehr gut sind, können durch die Zuckerkrankheit Spätschäden an verschiedenen Organen entstehen. Deswegen ist oberste Prämisse, den Blutzucker durch Ernährungsumstellung, Kraft- und Ausdauertraining und mit Medikamenten (wenn erforderlich) gut einzustellen.

Bei Vorliegen der Diabeteserkrankung sind regelmäßige Kontrollen beim Arzt unterschiedlicher Spezialisierungen erforderlich: Empfohlen sind jährliche Augenarztkontrollen und auch neurologische Kontrollen, um zuckerbedingte Nervenschäden festzustellen.

Die Nieren leiden besonders oft unter zu hohem Blutzucker, weshalb bei Nierengesunden jährliche Harnkontrollen auf Eiweiß im Harn und eine Bestimmung der Nierenfunktion aus dem Blut angezeigt sind. Bei einer diabetischen Nierenerkrankung sollten diese Kontrollen sogar mehrmals jährlich durchgeführt werden. Auch eine 24h Blutdruckmessung ist bei diabetischer Nierenerkrankung einmal im Jahr sinnvoll, um eine gute Blutdruckeinstellung zu gewährleisten.

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Um das Risiko für Herzkreislauferkrankungen hintan zuhalten, sollten auch regelmäßige Kontrollen des Cholesterinspiegels erfolgen und gegebenenfalls eine cholesterinsenkende Therapie eingeleitet werden. Es gibt also viel zu beachten, wenn man an Diabetes leidet. Ich empfehle meinen Patienten, sich schon zu Jahresbeginn einen gewissen Terminplan mit den erforderlichen Kontrollen zurechtzulegen.