Dickes Minus

Erotikhändler Orion hat finanziellen „Hänger“

Wirtschaft
07.03.2025 06:00

Die maue Konsumlaune der Österreicher macht auch vor der Erotikbranche nicht halt. So ist Sextoys-Urgestein Orion zuletzt in die roten Zahlen gerutscht. Der Versender, der auch 13 Filialen in Österreich betreibt, musste zwei Standorte schließen und restrukturiert werden.

In den letzten beiden Geschäftsjahren sind die großen „Höhepunkte“ beim Erotik-Händler Orion in Österreich ausgeblieben. Die Zurückhaltung der Konsumenten und die in den letzten Jahren zunehmende Online-Konkurrenz (zum Beispiel Eis, Amorelie, Venize) sorgten für einen finanziellen „Hänger“. Dazu kommt noch der zunehmende Wettbewerb durch chinesische Versender wie Temu oder Shein, die Europa (nicht nur) mit Sexspielzeug oder Dessous fluten.

Dazu Folke Postmeyer, Geschäftsführer von Orion Versand für Österreich und die Schweiz: „In den vergangenen Monaten haben auch wir die allgemeine Kaufzurückhaltung in unseren Fachgeschäften gespürt und sahen uns aufgrund von Standortveränderungen gezwungen, zwei Filialen zu schließen.“ Konkret wurden im Mai 2024 die Filiale im Wiener Auhof Center und im September letzten Jahres dann auch noch das Geschäft in Wiener Neustadt geschlossen. Aktuell betreibt man in Österreich noch 13 Filialen, zum Beispiel in Wien, Innsbruck, Krems, Graz, Pasching, Villach oder Klagenfurt.

Auch erotische Unterwäsche war zuletzt von der Konsumflaute betroffen. (Bild: Gerald Hofbauer/Kronen Zeitung)
Auch erotische Unterwäsche war zuletzt von der Konsumflaute betroffen.

Knapp 800.000 Euro Verlust im letzten Geschäftsjahr
Im Geschäftsjahr 2022/2023, welches per 30. Juni 2023 endete, betrug das Minus in der Bilanz der Orion Versand GmbH & Co KG laut Firmenbuch knapp 190.000 Euro. Im letzten Geschäftsjahr 2023/2024 legte der Verlust dann auf fast 800.000 Euro zu. „Trotz eines negativen Eigenkapitals liege jedoch keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes vor, weil Verbindlichkeiten gegenüber der deutschen Muttergesellschaft, der Orion Versand GmbH & Co KG, Flensburg vorliegen und diese Verbindlichkeiten das negative Eigenkapital deutlich übersteigen“, heißt es wörtlich im Firmenbuch.

Gleichzeitig bestehe laut der Orion-Geschäftsführung eine „positive Fortführungsprognose“, welche jedoch mit einer Restrukturierung verbunden ist. In Zuge dessen bekamen vier der zuletzt 45 Mitarbeiter einen „blauen“ Brief.

Im letzten Geschäftsjahr stieg der Verlust von Orion bei uns auf knapp 800.000 Euro. (Bild: Gerald Hofbauer/Kronen Zeitung)
Im letzten Geschäftsjahr stieg der Verlust von Orion bei uns auf knapp 800.000 Euro.

Am Ende des Tages will man jedenfalls den Turnaround schaffen. „Trotz dieser Herausforderungen blicken wir optimistisch in die Zukunft: Unser E-Commerce-Geschäft entwickelt sich gut und auch im stationären Handel gibt es erste Anzeichen einer Rückkehr der Kaufbereitschaft“, ist Postmeyer zuversichtlich.

Konkret angepeilt werden schwarze Zahlen aber erst für das nächste Geschäftsjahr, welches mit Juli 2025 beginnt, heißt es. In der aktuell laufenden Periode dürften die Höhepunkte somit (noch) ausbleiben.

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