Die Wölfe jagen nämlich unter anderem Rothirsche, die den Bären zuvor immer mehr Beeren streitig gemacht hatten. Weil sich im Laufe der Jahre der Bestand der Huftiere durch die Wölfe deutlich reduzierte, wurden verschiedene Espen- und Weidengehölze weniger von diesen abgefressen und konnten wieder höher wachsen. Als Folge produzierten auch die Beerensträucher wie etwa Johannis-, Stachel-, Schnee- und Himbeeren, die den Grizzlys als Futterquelle dienen, mehr Früchte.
Anteil der Früchte im Speiseplan gestiegen
"Wildfrüchte sind typischerweise ein wichtiger Teil der Ernährung der Grizzlys - vor allem wenn die Tiere versuchen, vor dem Winterschlaf so schnell wie möglich Gewicht zuzulegen", sagt William Ripple von der Oregon State University. Beeren seien wichtig für die Ernährung und die Gesundheit der Tiere, so der Forscher. Er hat mit Kollegen Bärenkot analysiert hat und dabei herausgefunden, dass der Anteil an Beeren im August der Jahre 2007 bis 2009 im Schnitt doppelt so hoch war wie vor der Rückkehr der Wölfe in den Yellowstone-Nationalpark.
Laut Angaben der Forscher lieben die Bären die Beeren und ziehen sie im Zweifel Futter, das sie erst jagen müssen, vor. Erst als ihnen die Rothirsche die Beeren immer häufiger wegfraßen, hätten die Grizzlys auf Fleisch umgestellt.
Erst im Mai hatten Biologen der University of Wyoming berichtet, dass ein Umbruch bei Forellen im Yellowstone-See den Wapiti-Nachwuchs bedroht. Der Grund: Weil die dort heimische Cutthroat-Forelle immer mehr durch die eingewanderte amerikanische Seeforelle verdrängt wird, die zum Laichen nicht die Bäche hochschwimmt, haben die Grizzlys ihre Ernährung umgestellt und jagen vermehrt junge Wapitis, deren Zahl dadurch bereits um zwischen vier und 16 Prozent zurückgegangen ist (siehe Infobox).
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