Nähe zu Benko-Mann

Signa: Justiz befragte jetzt Südtirols Landeschef

Wirtschaft
26.02.2025 12:40

Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) ist im Fall des in die Pleite gerutschten Signa-Gründers René Benko am Dienstag von der Staatsanwaltschaft Trient befragt worden. Im Fokus: Kompatschers Draht zu Benkos Statthalter Peter Hager. 

Die Anti-Mafia-Behörde vermutet in Benko den „Kopf einer kriminellen Vereinigung“. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. Neben Benko im Zentrum der Ermittlungen: Sein Südtiroler Statthalter Heinz Peter Hager, 65, Chef von Signa Italia sowie Vorstandsboss der Laura Privatstiftung.

Hager soll – wir berichteten – auch ein Treffen zwischen Kompatscher und Benko organisiert haben. Dabei ging es unter anderem um das Kaufhausprojekt WaltherPark in Bozen. Hager war wochenlang unter Hausarrest gestanden, mittlerweile darf er sich wieder frei bewegen. 

Kompatscher aus Auskunftsperson befragt
Kompatscher wurde nun von der Staatsanwaltschaft Trient als „persona informata sui fatti“, also als Auskunftsperson, vernommen. Über den Inhalt der Befragung wurden keine Angaben gemacht, lediglich dass es um „verschiedene Verwaltungsverfahren im Zuständigkeitsbereich des Landes“ gegangen sei, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. 

Die Affäre zog inzwischen auch politische Kreise, Oppositionsparteien im Südtiroler Landesrat werfen Kompatscher ebenfalls Nähe zu Hager vor. Weder Kompatscher noch andere SVP-Mitglieder sind jedoch von der Untersuchung betroffen.

Benko weiterhin in U-Haft
In Italien gibt es aufgrund der Causa einen Haftbefehl gegen Benko, der in Österreich aber nicht vollstreckt wird. Österreichische Staatsbürger dürfen wegen mutmaßlichen Delikten, wegen derer gegen sie auch im Inland ermittelt werden kann, nicht ausgeliefert werden. Der Tiroler Immobilien-Tycoon wurde am 23. Jänner in Innsbruck unter anderem wegen Betrugsverdachts festgenommen und befindet sich seither in Wien in Untersuchungshaft. 

Gusenbauer mit „reinem Gewissen“
Für Schlagzeilen sorgte zuletzt auch zuletzt einmal mehr die Involvierung von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer in das dubiose Signa-Konglomerat. Als Ex-Aufsichtsratschef der insolventen Kerngesellschaften Signa Prime und Signa Development, staubte er zwischen 2009 und 2023 rund 20 Millionen Euro ab.

Im Interview mit der Stadtzeitung „Falter“ beteuerte er: „Mein Gewissen ist rein.“ Denn trotz seiner Position in der Signa will er „nie eine Bilanz von der Holding“ gesehen haben. Übrigens will er auch laut eigenen Angaben „mit null ausgestiegen sein“: „Einen Großteil des Geldes, das ich bei der Signa verdient habe, in Signa-Aktien investiert.“

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