Neue Studie

Immer mehr Leerstände in der Grazer Innenstadt

Steiermark
26.02.2025 15:47

Immer mehr Grazer Shops stehen leer: Eine neue Studie befeuert nun die Diskussion um den Innenstadthandel. Demnach stehen vor allem in der vermeintlich attraktiven Gegend um die Herrengasse deutlich mehr Flächen frei als noch im Vorjahr.

Die Hiobsbotschaften für den Grazer Innenstadthandel nehmen kein Ende. Vor einigen Wochen hat die H&M verkündet, dass man die Filiale am Hauptplatz schließen wird. Schon davor hatten Manner und das Cafe Sacher den Abzug aus Graz angekündigt – zu Ostern wird das Sacher zugesperrt. Zudem ging zuletzt auch die Frequenz in der zurück – 2024 wurden in der Innenstadt eine Million weniger Menschen gezählt als noch im Jahr davor.

Vor allem in Top-Lage mehr Leerstand
Jetzt befeuert eine neue Studie zu leerstehenden Geschäftsflächen in den österreichischen Innenstädten die Diskussion noch weiter. Zwar war der Leerstand in Graz im Jahr 2024 im Vergleich zu anderen österreichischen Städten nicht exorbitant hoch, aber trotzdem ist er deutlich gestiegen. Viele Jahre lag er konstant bei rund vier Prozent, nun ist er bei 5,1 – ein Höchstwert. Besonders alarmierend ist die Entwicklung in der sogenannten A-Lage (die Gegend rund um Herrengasse und Hauptplatz) – dort liegt die Leerstandsquote bei 5,5 Prozent, das ist ein Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und liegt sogar deutlich höher als in den Corona-Jahren.

Der Grazer Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler (Bild: Marija Kanizaj)
Der Grazer Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler

ÖVP-Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler sieht in den Zahlen seine Mahnungen der letzten Monate bestätigt: „Ich warne seit Längerem vor einer negativen Entwicklung in der Innenstadt – jetzt haben wir es leider schwarz auf weiß. Bisher gab es keine Bereitschaft von Bürgermeisterin Kahr und den Grünen, der Innenstadtwirtschaft zu helfen und dafür Geld in die Hand zu nehmen. Hoffentlich ist das jetzt ein Weckruf!“ Als Lösung fordert er etwa ein neues Parkleitsystem, eine Stärkung des Citymanagements und die Erstellung einer Zukunftsvision für die Innenstadt mit internationalen Experten.

Bürgermeisterin Elke Kahr sagt, sie sei sich des Problems durchaus bewusst, aber: „Viele Aspekte des Problems können nicht auf kommunale Ebene gelöst werden. Die Leute haben weniger Geld zum Einkaufen, kaufen immer mehr online“, sagt sie. Zudem seien auch die Vermieter der Handelsflächen in der Verantwortung: „Da müssen auch die Mieten angepasst werden, damit sich Handelstreibende das noch leisten können. Viele Handelsflächen sind ja auch in Objekten, die uns als Stadt gehören. Und die sind so gut wie alle vermietet, weil wir die Preise angepasst haben“, sagt die Bürgermeisterin.

Diesbezüglich seien demnächst Gespräche zwischen Vermietern, Citymanagement und Stadt geplant. Und auch an der Attraktivierung der Innenstadt will Kahr weiter arbeiten: „Durch den Öffi-Ausbau und die verstärkte Begrünung – demnächst starten wir mit der Neugestaltung des Tummelplatzes – setzen wir da ja bereits Akzente.“ 

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