„Bleibt nur Gerippe“

60 Millionen Minus: Die geheime ORF-Streichliste

Österreich
26.02.2025 20:00

Bei einer Zuckerl-Koalition ist die Finanzierung des ORF aus dem Budget vom Tisch, die ungeliebte Haushaltsabgabe bleibt. Trotzdem steigt der Spardruck. Denn auch durch das Einfrieren der Gebühr klafft im Rundfunk ein Millionenloch. Die „Krone“ kennt die geheime Streichliste.

Der Öffentlich-Rechtliche und das liebe Geld! Während die FPÖ gerne einen abgespeckten Grundfunk mit der Abschaffung der ORF-Gebühr in den Regierungsverhandlungen durchgesetzt hätte, kommt jetzt ein geschrumpftes Sparpaket. Denn obwohl die ORF-Gebühr bleibt, klafft durch das Einfrieren der ungeliebten Haushaltsabgabe für zumindest drei Jahre ein riesiges Budgetloch am Küniglberg.

Zitat Icon

Wir setzen schon ein hartes 325-Millionen-Sparpaket in den nächsten Jahren um. Zusätzliche Kürzungen hätten einen Programm-Kahlschlag zur Folge. „Tatort“-Folgen, „Universum“ und „Bergdoktor“ sowie Sport-Berichterstattung und die Übertragung der „Starnacht“ wären infrage gestellt.

Der grüne Stiftungsrats-Chef Lothar Lockl

Orchester, Mitarbeiter, Hälfte der TV-Sender auf Streichliste
Laut interner Berechnung des Rundfunks fehlen dann rund 60 Millionen Euro jährlich für die nächste Funktionsperiode ab 2027. Dafür hat General Roland Weißmann einen knallharten Sparplan in der Schublade liegen. Auf der Streichliste: neben (erneut) dem Radio-Symphonieorchester sowie Sport+ auch ORF III. Damit würden für zwei von vier TV-Sendern die Lichter ausgehen. Immer wieder wird auch die Abschaltung des alternativen Radiosenders FM4 kolportiert.

Das alles bringt aber maximal die Hälfte des Minus, also 30 Millionen Euro, herein. Und die Politik hätte auch noch etwas mitzureden bei diesem geplanten Kahlschlag. Den Rest müsste dann ein großes Personal-Paket abdecken.

Und zwar durch den Abbau von bis zu 500 Mitarbeitern, ein Drittel davon in den Landesstudios. Der blaue Spar-Hammer (rund 150 Millionen Euro pro Jahr) hätte den ORF freilich noch viel härter getroffen. Stiftungsrats-Chef Lothar Lockl hatte ja in der „Krone“ mit drastischen Worten schon in diesem Fall vor einem Aus für österreichische „Tatort“-Krimis, „Universum“-Folgen oder der „Starnacht“ gewarnt: „Dann bleibt nur mehr ein ORF-Gerippe übrig ...“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt