Razzia in Problemhaus

Asylversagen: Sozialbetrug mit 59 Phantomkindern!

Ausland
26.02.2025 20:58

Im Brennpunkt-Hochhaus „Weißer Riese“ in der deutschen Stadt Duisburg sind bei einer großen Razzia Dutzende Fälle von Sozialbetrug festgestellt worden. Bewohner, zumeist aus Rumänien und Bulgarien, hatten insgesamt 59 Kinder erfunden, um Kindergeld zu kassieren ...

Es war eine der ­bisher größten Razzien gegen Sozialmissbrauch in Deutschland, als Ende Oktober 2024 rund 400 Beamte von Polizei, Ordnungsamt, Ausländermeldestelle und Arbeitsagentur das „Weißer Riese“ genannte Hochhaus im Duisburger Stadtteil Hochheide durchsuchten, um zu prüfen, wie viele der Bewohner – und darunter vor allem Kinder – sich tatsächlich an ihrem dort gemeldeten Wohnort befinden.

Denn es bestand seitens der Stadt der Verdacht, dass längst nicht alle  gemeldeten Kinder auch wirklich dort wohnhaft sind. 

16 Festnahmen
Die Razzia bestätigte schließlich auch die Vermutung: Nach Überprüfung der rund 320 Wohnungen stellten die Beamten fest, dass im „Weißen Riesen“ weitaus mehr Menschen gemeldet waren als wirklich dort wohnen. Von den knapp 1400 gemeldeten Bewohnern, die zumeist aus Bulgarien und Rumänien stammen, wurden bei der Razzia überhaupt nur etwa 600 angetroffen. 16 Personen wurden – überwiegend wegen Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht – festgenommen, zudem wurden insgesamt 59 Fälle von Kindergeld-Betrug aufgedeckt.

Geld wird nun zurückgefordert
Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ nun berichtete, seien insgesamt 177.000 Euro an Familien für Kinder überwiesen worden, die dort nur zum Schein gemeldet waren. Das Geld werde laut zuständiger Behörde nun zurückgefordert. In jedem Fall seien künftige Zahlungen von 1,2 Millionen Euro gestoppt worden, rechnete die Behörde mit Blick auf den bis zum 18. Lebensjahr bestehenden Anspruch auf Kindergeld vor.

Kindergeld für Ausländer in Deutschland

  • Laut der deutschen Bundesagentur für Arbeit können auch Bürger aus EU, EWR und Schweiz Kindergeld erhalten.
  • Für diejenigen mit solcher Herkunft, die seit August 2019 nach Deutschland gezogen sind, gelten folgende Voraussetzungen: Ab dem vierten Monat nach Ihrer Einreise müssen die Voraussetzungen des Freizügigkeitsgesetzes erfüllt sein.
  • Kindergeld erhalten können auch Eltern, deren Kinder im Ausland leben. Die Staatsangehörigkeit der Eltern ist nicht entscheidend, wichtig ist nur, ob die Eltern Steuern in Deutschland zahlen.
  • Gegeben ist dies etwa, wenn betreffende Personen selbständig oder unselbständig erwerbstätig sind. Auch trifft es zu, wenn sie arbeitssuchend oder unfreiwillig arbeitslos sind oder wenn ihr Freizügigkeitsrecht von einem Familienangehörigen abgeleitet werden kann. Außerdem ist es der Fall, wenn sie über ausreichende Existenzmittel und einen Krankenversicherungsschutz verfügen oder ein Daueraufenthaltsrecht erworben haben.

Hochhaus gilt als sozialer Brennpunkt
Das als sozialer Brennpunkt bekannte Hochhaus mit dem Namen „Weißer Riese“ im Stadtteil Homberg sorgt mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Etagen immer wieder für Negativschlagzeilen. Etwa werden Fälle von illegalen Aufenthalten gemeldet. In der Vergangenheit kam es zu Zwischenfällen unter rivalisierenden Banden. Im vergangenen Jahr hatte sich die Logistikfirma DHL wochenlang geweigert, dort Pakete auszuliefern. Zusteller seien bedroht worden, hieß es von dem Bonner Konzern.

Wohnhaus aus Siebzigerjahren
Die Stadt Duisburg ringt seit Jahren darum, das Quartier gemeinsam mit den Besitzern aufzuwerten. Beim ­„Weißen Riesen“ handelt es sich um eines von mehreren in den Siebzigerjahren gebauten Hochhäusern, die zunächst begehrt ­waren. Wegen unzureichender Instandhaltung kamen die Gebäude herunter. Sie ­gelten als soziale Brennpunkte. Zwei von ihnen wurden abgerissen, ein drittes soll in diesem Jahr gesprengt werden. Bei dem Hochhaus, in dem die Razzia stattfand, hat die Stadt wegen komplizierter Eigentumsverhältnisse bisher keine Handhabe.

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