Neues Amt

Kärntner Bischof ernennt Österreichs erste Vikarin

Kärnten
26.02.2025 22:01

Mit Barbara Velik-Frank wird erstmals eine Frau Vikarin: Sie ist ab 1. März in der Diözese Gurk-Klagenfurt für die große Aufgabe der Kirchenentwicklung zuständig. Ihre Ernennung ist Zeichen für die Stärkung von Laien und von Frauen in der Kirche.

Bisher waren alle Vikare geweihte Männer. Das Lateinische vicarius beschreibt einen Stellvertreter. Der Generalvikar beispielsweise ist Stellvertreter des Bischofs für die Verwaltung des Bistums, der Bischofsvikar ist mit einer speziellen Aufgabe beauftragt. 

Auch die ab 1. März erste Vikarin Österreichs ist direkt dem Bischof unterstellt, der ihr Fachvorgesetzter ist, und dem Generalvikar, welcher der dienstrechtliche Vorgesetzte ist.

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Synodalität bedeutet, sich gemeinsam den Herausforderungen und Fragen der Welt zu stellen und keine vorschnellen Antworten auf brennende (Reform-)Fragen zu haben. 

Barbara Velik-Frank

Die Aufgabe der Pastoraltheologin Barbara Velik-Frank klingt im ersten Moment sperrig: Bischöfliche Vikarin für Synodalität und Kirchenentwicklung der Diözese Gurk. Doch das neue Amt bietet große Gestaltungsmöglichkeiten. Synoden sind Versammlungen, die sich beraten, Fragen beantworten, Lösungen finden; Synodalität meint also das gemeinsame Beraten und Entscheiden. Unter anderem geht es dabei um Geschlechtergerechtigkeit, etwa durch gezielte Förderung von Frauen in kirchlichen Leitungspositionen.

Zur Person

Barbara Velik-Frank, 1968 in Wien geboren, verheiratet, zwei erwachsene Töchter.

Nach dem Studium der katholischen Fachtheologie und selbständigen Religionspädagogik in Wien war sie jahrelang in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätig, auch vier Jahre in einem Sozialprojekt in Brasilien und im Projektmanagement und in der Bildungsarbeit mehrerer NGOs.

Bis 2014 unterrichtete Velik-Frank an BHS und AHS in Klagenfurt und Villach Religion. Danach war sie als Pastoral- oder Pfarrassistentin (Arnoldstein, Vorderberg, Egg, Thör-Maglern) und in der Regionalarbeit (Villach und Villach-Land) aktiv.  2024 übernahm sie die Ausbildungsleitung für den Lehrgang diözesaner Pastoralassistenten und die Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft Gemeindeberatung. 

Schon in ihrer Dissertation beschäftigte sich Barbara Velik-Frank mit Frauen in der Kirche. 

Stärkung von Laien, Stärkung von Frauen
In dem neuen Amt soll Barbara Velik-Frank, so steht es im Bischöflichen Dekret, für die „Fortführung und Umsetzung der Vorgaben und Impulse aus dem synodalen Kirchenentwicklungsprozess der Diözese Gurk“ sorgen. Für Bischof Josef Marketz sind die Errichtung des neuen Amtes sowie die Ernennung von Barbara Velik-Frank zur Bischöflichen Vikarin „nicht nur wichtige Schritte am synodalen Weg, sondern vor allem auch konkrete Umsetzungen der von Papst Franziskus geforderten Stärkung von Laien und insbesondere Frauen“.  

Die neue Vikarin empfindet ihre neue Aufgabe als „eine besondere Anerkennung und auch ein weiteres Zeichen für mehr Leitungsverantwortung von Frauen in der Kirche“. 

Mit Blick auf die nächsten Schritte im Kirchenentwicklungsprozess sei „eine Anpassung der Organisationsstruktur unvermeidlich, um unsere Schwerpunkte und Ziele effektiv umsetzen zu können“, sagt Velik-Frank, durchaus im Wissen, „dass Veränderung auch Unsicherheit mit sich bringt und Mut zu Neuem verlangt“. 

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