Nach dem Hype rund um KI-Chatbots zieht Amazon nun die Konsequenzen und bringt eine neue Generation seiner Assistenzsoftware Alexa heraus. Was diese von den anderen abhebt, ist, dass sie über den Alltag der Nutzer oder deren Zuhause im Bilde ist.
Amazon sieht die Zukunft in sogenannten KI-Agenten, die selbstständig mehrere Aufgaben im Auftrag der Nutzer ausführen können. Die Alexa-Plattform sei für die neue Version komplett auf eine neue technische Basis gestellt worden, betonte Amazon-Manager Daniel Rausch.
Ein Vorteil im Vergleich zu anderen Programmen sei, dass Alexa Kontakte, Termine und Gewohnheiten kenne, meint Amazons Gerätechef Panos Panay. Dadurch soll sie nützlicher sein. Die neue Alexa könne auch die Stimmung der Nutzer erkennen und darauf eingehen.
Amazon nennt die neue Version mit mehr KI-Funktionen „Alexa+“. Sie wird für Kunden von Amazons Prime-Abo kostenlos sein. Ansonsten will Amazon 19,99 Dollar monatlich dafür. Die neue Version wird zunächst nur in den USA verfügbar sein. Wenn es sie auf Deutsch gibt, ist unbekannt. Von Amazon heißt es nur, die Software werde schrittweise in allen Ländern eingeführt, in denen Alexa aktuell nutzbar sei.
Flexible Smarthome-Assistentin
Auch die Steuerung von Geräten im vernetzten Zuhause solle mit der neuen Sprachassistentin natürlicher werden, versprach Panay. So könne man zum Beispiel sagen, Alexa solle Musik im ganzen Haus abspielen, aber nicht das Baby wecken – die Software werde dann den Lautsprecher im Kinderzimmer auslassen.
Neue Möglichkeiten gibt es auch in Verbindung mit den Sicherheitskameras der ebenfalls zu Amazon gehörenden Firma Ring. So kann man Alexa Fragen dazu stellen, was in den vergangenen Tagen rund um das Haus passierte: Etwa, ob Pakete geliefert wurden oder jemand den Hund ausgeführt hat.
„KI-Agenten“ als Zukunft
In Unterhaltungen soll es auch möglich sein, einen Tisch im Restaurant zu reservieren – und auch gleich eine Fahrt dorthin zu buchen. Für solche Funktionen wird Alexa mit den Diensten verschiedener Apps verbunden – und soll zu einer einheitlichen Bedienoberfläche dafür werden.
Chatbots ließen Alexa alt aussehen
Alexa sei bisher auf mehr als 600 Millionen Geräten installiert worden, erklärte Panay. Und im vergangenen Jahr sei die Nutzung der Assistenzsoftware um 20 Prozent gestiegen. Amazon war mit Alexa ein erfolgreicher Pionier bei Sprachassistenten – doch die sprachlichen Fähigkeiten der neuen KI-Chatbots stellten die Software in den Schatten.
Andere KI-Chatbots funktionierten gut – aber sie hätten generell keinen Kontext über den Alltag der Nutzer oder deren Zuhause, betonte Panay. Das ist die Lücke, die Amazon ausfüllen will.
Amazon-Chef Andy Jassy gab zu bedenken, dass beim Generieren von KI-Inhalten in großem Maßstab die Kosten sehr schnell in die Höhe gehen. Deswegen habe der Konzern unter anderem einen eigenen KI-Chip entwickelt. Amazon setzt KI etwa zum Zusammenfassen von Kundenbewertungen und beim Management der Logistikzentren ein.
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