Notlage am Berg

Schlecht ausgerüstete Wanderinnen gerettet

Oberösterreich
27.02.2025 06:46

Zwei junge Innviertlerinnen dürften bei einer Tour im Höllengebirge die Wetterlage massiv unterschätzt haben. Wind und Schneefall erschwerte ihre Orientierung. Ohne Steigeisen und entsprechend warmer Kleidung sowie mit letzten Akku-Reserven setzten sie einen Notruf ab. Einer Gruppe Bergretter gelang es, die beiden Frauen zu finden und sicher ins Tal zu geleiten. 

Eine 23-Jährige aus Braunau und eine 24-Jährige aus Überackern brachen am Mittwoch gegen 9.15 Uhr mit leichter Ausrüstung zu einer Wanderung ins Höllengebirge auf. Sie starteten bei der Taferlklause und wanderten zum Hinteren Langbathsee.

Tour war ihnen bekannt
Dort entschieden sie sich, über den exponierten Schafluckensteig auf den Brunnkogel aufzusteigen und dann über den 1692 Meter hohen Hochleckenkogel wieder zur Taferlklause abzusteigen. Die Tour kannten die beiden Wanderinnen bereits vom Sommer.

Symbolbild (Bild: Bergrettung Ehrwald)
Symbolbild

Bereits unterhalb des Brunnkogels kamen die Frauen beim Aufstieg in schlechtes Wetter. Der Schneefall und Wind wurden immer stärker, es war kein Weg mehr zu erkennen. Die Orientierung mittels Handy-App entleerte auch die Akkus ihrer Handys. Mit den letzten Akku-Reserven setzten sie um 14.25 Uhr einen Notruf ab.

Schlechter Handy-Empfang
Beamte der Alpinpolizei Gmunden versuchten telefonischen Kontakt herzustellen, was sich aufgrund des schlechten Empfangs aber als schwierig erwies. Doch es gelang ihnen, vor Ausfall der beiden Handys ihren genauen GPS-Standort zu eruieren. Zeitgleich wurden die Bergrettungsortstelle Traunkirchen und der Polizeihubschrauber „Libelle OÖ“ alarmiert.

Wegen des schlechten Wetters war eine direkte Rettung mit dem Hubschrauber nicht möglich. Daher wurde entschieden, dass vier Bergretter und eine Bergretterin an einem 20-Meter-Tau vom Hubschrauber bis zur Nebelgrenze geflogen werden.

Mit Steigeisen und Kleidung versorgt
Von diesem Absetzpunkt mussten die Bergretter noch etwa eine Stunde aufsteigen und die zwei jungen Frauen im dichten Nebel und Schneesturm suchen. Die Innviertlerinnen wurden mit entsprechender Kleidung und Steigeisen ausgerüstet und konnten dann unverletzt ins Tal begleitet werden. Gegen 18.30 Uhr wurden sie ihren besorgten Eltern wohlauf übergeben.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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