Warten aufs Geld

Insolvenzverwalter übernimmt bei Start-up Lilium

Web
27.02.2025 07:23

Beim zahlungsunfähigen deutschen Elektroflugzeughersteller Lilium hat der vorläufige Insolvenzverwalter das Ruder übernommen. Das Amtsgericht Weilheim hat den Rechtsanwalt Robert Hänel bestellt, wie dessen Kanzlei Anchor Rechtsanwälte mitteilte. Das Gericht veröffentlichte eine entsprechende Mitteilung.

Hänel ist nun erst einmal damit beschäftigt, sich einen Überblick über die verworrene Lage bei Lilium zu verschaffen. Laut Mitteilung der Geschäftsleitung sollen die Investoren nach wie vor an einer Fortführung interessiert sein, wie Hänel schrieb. Demnach ist das von den Investoren zugesagte Geld vorhanden, der Transfer auf Konten von Lilium bisher aber wegen „technischer Probleme“ nicht erfolgt.

Schon zweimal in Insolvenz
Lilium hatte vergangene Woche zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate Insolvenz angemeldet, weil die von einem Investorenkonsortium versprochenen 200 Millionen Euro zur Rettung der Start-up-Firma nicht zusammenkamen. Als ein Hauptgeldgeber hatte der slowakische Unternehmer Marian Bocek zugesagt, doch dessen Beitrag blieb dem Vernehmen nach aus. Bocek wollte laut einer früheren Meldung der „Bild“-Zeitung 150 Millionen Euro beisteuern.

960 Arbeitnehmer betroffen
„Die Ausgangssituation ist bei dieser zweiten Insolvenz kompliziert“, formulierte der vorläufige Insolvenzverwalter. Der Geschäftsbetrieb ist vorerst eingestellt, die neuerliche Insolvenz trifft demnach rund 960 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die keine Gehälter bekommen haben.

Lilium war eines der bekanntesten deutschen Start-ups und sogar an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet worden. Im Laufe der Jahre stellten Investoren insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung eines elektrischen Flugzeugs zur Verfügung. Serienreif war die Maschine nach wie vor nicht.

Im Herbst hatte Lilium zum ersten Mal Insolvenz angemeldet, weil das Geld für den Aufbau der Produktion fehlte. In buchstäblich letzter Sekunde hatte das Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) dann am 24. Dezember einen Kaufvertrag für das Betriebsvermögen der beiden Lilium-Tochtergesellschaften Lilium GmbH und Lilium eAircraft unterzeichnet und 200 Millionen Euro frisches Geld angekündigt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt