Wegen der Geburtsdefekte ihrer Kinder, ziehen Susan (Jodie Whittaker) und Tracey (Aimee Lou Wood) mit zahlreichen anderen Müttern gegen die eigene, verseuchte Stadt in den Kampf – eine berührende, aber leider vor allem wahre Geschichte, die Netflix mit viel Spannung und Feingefühl aufarbeitet
Einst das Herz der britischen Stadt Corby, schloss die dortige Stahlproduktion 1981 ihre Pforten, hinterließ eine Menge Arbeitslose und reichlich Industrie- sowie Giftmüll. Mitte der 90er-Jahre hatte die Stadtverwaltung dann große Pläne, um aus dem brachliegenden, Land Wohnungen und einen Themenpark zu schaffen. Dass man dabei – grob fahrlässig – den Giftmüll über durch die anliegenden Wohngegenden karrte und den toxischen Staub quer über die ganze Stadt verteilte, kümmerte niemanden – bis Susan (Jodie Whittaker), dessen Mann auf der Mülldeponie arbeitet – ihren zweiten Sohn mit einer deformierten Hand auf die Welt bringt.
Das Baby ihrer Zimmernachbarin Tracey (Aimee Lou Wood), die auch Buchhalterin auf der Deponie ist, hat so unterentwickelte Organe, dass es nach ein paar Tagen stirbt. Als Susan von noch mehr ähnlichen Fällen Wind bekommt, startete sie mit den Müttern eine Kampagne und zieht mithilfe des beherzten Anwalts Des (Rory Kinnear) schließlich gegen die korrupte Stadtverwaltung vor Gericht.
Bereits im Vorfeld als „britische Erin Brokovich“ bezeichnet, wird „Toxic Town“ diesem Ruf gerecht. Während aber Soderberghs Film, für den Julia Roberts den Oscar gewann, etwas feinsinniger daherkommt, knallt uns die vierteilige Serie alle Details unmissverständlich um die Ohren – obwohl das nicht nötig ist. Nichtsdestotrotz bleibt der Fokus auf das Wesentliche gerichtet – vor allem dank einer großartigen Besetzung, angeführt von einer preisverdächtigen Whittaker. Sie ist David, der gegen Goliath in den Kampf zieht. Und wie diese Geschichte ausgeht, wissen wir. Die Moral von der Geschichte: Leg Dich niemals mit Mama an!
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