Rang vier und fünf

Ländle-Nachwuchs schrammt an den Medaillen vorbei

Leonie Zegg fuhr in Tarvis nur um 26 Hundertstel an der Bronzemedaille in der Abfahrt vorbei.

(Bild: GEPA)

Nichts wurde es zum Auftakt der alpinen Junioren-Weltmeisterschaft im italienischen Tarvis mit den erhofften Medaillen für Österreich. In den – aufgrund der Witterungsbedingungen als Spintrennen in zwei Durchgängen  ausgetragenen – Abfahrten hatten, wie so oft bei den „Großen“, am Ende die Schweizer die Nase vorne.

Ausgerechnet ein Journalist mit Schweizer Wurzeln sprach am Donnerstagvormittag von einer „Blödsinn-Entscheidung“, als klar wurde, dass die Abfahrten auf der „Di Prampero“-Piste am Monte Lussari nach heftigen Niederschlägen – Schnee im oberen Abschnitt, starker Regen im unteren Teil – als Sprintrennen in zwei Durchgängen gefahren wird. Ein Antrag, die Abfahrt auf Freitag zu verschieben und die beiden Team-Kombis am Samstag zu fahren, wurde von der Jury abgewiesen.

So wurde auf verkürzter Strecke vom Super-G-Start weg gefahren – womit die Piste nur mehr wenig mit jener zu tun hatte, auf der am Dienstag das einzige Training absolviert wurde. „Es gibt zwei Kurven und es ist fast alles flach“, meinte ÖSV-Nachwuchschef Harald Kirchmair, der dennoch positive Stimmung verbreitete, vor den Rennen. 

Zwei Stunden Verspätung, flach und nur zwei Kurven
Mit zwei Stunden Verzögerung erfolgte dann um 11 Uhr der Damen-Start und schnell wurde klar, dass an diesem Tag jeder Fehler einer zu viel sein wird und das Material perfekt funktionieren muss. Zur Halbzeit lag die Schweizerin Abfahrtsjunioren-Weltmeisterin von 2023, Stefanie Grob, 0,14 Sekunden vor ihrer Landsfrau Jasmin Mathis und der Französin Garance Meyer (+0,26). Mit Leonie Zegg (6./+0,38) und Titelverteidigerin Victoria Olivier (7./0,45) lagen Österreichs heißeste Eisen noch absolut in Reichweite der Medaillen.

Titelverteidigerin Victoria Olivier kam auf Rang fünf.

(Bild: GEPA)

Im Finale übernahm dann Olivier nach ihrer Fahrt die Führung von der weltcuperfahrenen Lokalmatadorin Sara Thaler, wurde aber umgehend von ihrer Vorarlberger Landsfrau Zegg abgelöst, die am Ende 0,13 Sekunden schneller war als „Vici“. Als dann zuerst US-Girl Allison Mollin und in weiterer Folge auch die Viertplatzierte nach dem ersten Durchgang, die Schweizerin Alina Willi, hinter den Österreicherinnen zurückblieb, keimte im ÖSV-Lager die leise Hoffnung auf einen Medaillengewinn.

Bereits 2023 durfte Stefanie Grob in St. Anton über Abfahrtsgold bei einer Junioren-WM jubeln.

(Bild: GEPA)

Doch daraus wurde nichts. Denn weder Garance Meyer, noch die beiden führenden Schweizerinnen ließen etwas anbrennen und markierten wie schon im ersten Lauf die drei schnellsten Zeiten. Am Ende sicherte sich Grob mit nur 0,01 Sekunden Vorsprung auf Mathis ihren zweiten Junioren-WM-Titel in der Abfahrt, die insgesamt bereits sechste Medaille bei Nachwuchstitelkämpfen für die Appenzellerin. Meyer holte mit 0,29 Sekunden Rückstand Bronze. Zegg fehlten schlussendlich 26 Hundertstel auf das Podest. „Unsere Läuferinnen haben sicherlich nicht von der Verkürzung der Strecke profitiert“, war Kirchmair überzeugt. „Leider hat bei uns nicht alles so zusammengepasst wie etwas bei den Schweizerinnen.“

Zegg nimmt „Blech“ gelassen
„Natürlich ist es schade, aber am Ende freue ich mich darüber, dass ich bei der Siegerehrung mit dabei sein darf“, sagte Zegg, die am Freitag in Super-G und Team-Kombi ebenso wie Olivier die nächsten Chancen hat. Falls gefahren werden kann – die neuesten Wetterprognosen sagen weitere Schneefälle voraus, das Programm scheint noch nicht fixiert.

Fernsebner retten den Auftakttag
Dafür, dass am Donnerstag im ÖSV-Lager doch noch ein wenig gefeiert werden konnte, sorgte der Salzburger Matthias Fernsebner. Der 19-Jährige aus St. Martin bei Lofer fuhr hinter 0,14 Sekunden hinter Felix Rösle (D), der sich zwei Hundertstel vor Philipp Kälin (Sz) durchsetzen konnte, zu Bronze.