Auch wenn der Weg von Ebnit nach Schuttannen teils noch winterlich ist – der Frühling macht sich bemerkbar. Im Wald beginnt bereits die Balz der Spechte.
Ebnit ist ein idyllisches Örtchen im Gemeindegebiet von Dornbirn auf einer Höhe von 1075 Metern und zählt zu den Walserdörfern Vorarlbergs. Inmitten der Landschaft des Bregenzerwaldgebirges war die Ansiedlung durch ihre geografische Lage über Jahrhunderte nur schwer zugänglich. Aus dem Jahre 1351 ist durch eine Urkunde mit der erstmaligen Erwähnung von „Ebenot“ die Begründung der Walser-Niederlassung in diesem Gebiet dokumentiert. Der Ortsname geht höchstwahrscheinlich auf die Bezeichnung einer ebenen Fläche in bergigem Gelände zurück. Im Jahr 1921 schloss die damals eigenständige Gemeinde Ebnit mit der Stadt Dornbirn einen Vertrag über den Bau der Ebniterstraße ab, welche 1927 fertiggestellt wurde. Im selben Jahr kam es zu einer schweren Brandkatastrophe, bei der Kirche, Schule und Pfarrhaus zerstört wurden. Aufgrund dieses Unglücks und des teuren Straßenbaus kam die Gemeinde in existenzbedrohende finanzielle Nöte und konnte ihren Zahlungen nicht mehr nachkommen. Dies führte schließlich dazu, dass Ebnit in die Stadt Dornbirn eingemeindet wurde.
Typ: Winterwanderung
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kirche, Ebnit (Dornbirn) oder gebührenpflichtiger Parkplatz in Schuttanen
Dauer: rund drei Stunden
Aufstieg: zirka 420 Höhenmeter
Ausrüstung: winterfeste Wanderschuhe, dem Wetter angepasste Kleidung, bei Bedarf Wanderstöcke und Tagesrucksack mit Getränk/Snack Einkehrmöglichkeiten: Berggasthof Schuttannen (Mi bis Fr ab 11 Uhr, Sa und So ab 10 Uhr), Gasthof Schiheim (Fr ab 12 Uhr, Sa und So ab 09 Uhr – Öffnungszeiten werden regelmäßig aktualisiert)
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 177 von Dornbirn Bahnhof bis Ebnit Kirche
Startpunkt der heutigen Tour ist bei der Bushaltestelle Kirche in Ebnit. Von dort geht es über Pfarrers Älpele bis zur Wegzweigung, wo man sich rechts in Richtung Schönermannalpe hält. Ein Teil der Strecke führt auf einer gespurten Forststraße bergan. Wer bewusst hinhört, der kann während der Wanderung mitunter der Balz der Spechte lauschen. Diese dauert relativ lang – von Jänner bis April. Im Gegensatz zu Singvögeln, die oft mit abwechslungsreichem und melodiösem Gesang um ein Weibchen buhlen, ist der Balzruf der Spechte vergleichsweise eintönig. Oft wird nur eine Silbe wiederholt. Neben diesem charakteristischen Ruf verfügen Spechte jedoch noch über eine andere, weithin hörbare Lautäußerung: Das Trommeln. Dieses dient einerseits der Brautwerbung, ist aber zugleich auch eine Warnung für die männlichen Rivalen, dass das jeweilige Territorium bereits besetzt ist.
Vor allem Bunt- und Schwarzspecht markieren akustisch ihr Revier. Für die Balztrommelei suchen die Tiere hohle Baumstämme, um mit rund 20 Schlägen pro Sekunde auf den Resonanzkörper einzuhacken. Damit der Specht dabei keine Gehirnerschütterung erleidet, ist sein Schnabel so gebaut, dass die Kraft des Schlags abgefedert wird. Die Knochenhülle des Gehirns ist zudem dicker als bei anderen Vogelarten. Übrigens trommeln auch weibliche Tiere, allerdings leiser und seltener als ihre männlichen Artgenossen. Und so geht es begleitet vom Trommelwirbel bis zur Hinterbergalpe. Dort kann man einen kleinen Abstecher machen und bis zur obersten Kehre über dem Alphaus (1379 m) aufsteigen, um einen herrlichen Weitblick zu genießen. Beeindruckende KalkformationenAnsonsten folgt man dem Wegweiser weiter nach Schuttannen. Der Name rührt angeblich von der Bezeichnung für eine Wettertanne her, die so groß gewesen sein soll, dass sie von Dornbirn aus sichtbar war.
Die Buchs-Kreuzblume (auch Alpen-Zwergbuchs, Buchsblättrige Kreuzblume, Waldmyrte oder Polygala chamaebuxus) ist eine immergrüne, niedrig wachsende Art aus der Familie der Kreuzblumengewächse. Die Pflanze erinnert mit ihren ledrigen, kleinen, ovalen Blättern an den Buchsbaum, was ihr auch den deutschen Namen einbrachte. Ihre auffälligen Blüten, die entweder weiß, gelblich oder über violett-purpurfarbene Akzente verfügen, erscheinen von April bis Juni und locken fleißige Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Dieser Tage werden gerade die ersten Knospen sichtbar, welche schon eine Ahnung auf die jeweilige Blütenfarbe gewähren. Die Buchs-Kreuzblume ist vor allem in den Alpen, aber auch in anderen Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas wie den Pyrenäen oder dem Balkangebirge verbreitet, wo sie auf kalkhaltigen, eher trockenen Böden in lichten Wäldern sowie auf alpinen Matten wächst. Dabei steigt die Pflanze auf Höhen von bis zu 2500 Metern. In Österreich ist diese Art häufig bis zerstreut in allen Bundesländern anzutreffen.
Das Gebiet erstreckt sich nördlich der Hohen Kugel zwischen dem Dornbirner First sowie dem Rheintal und liegt im Zentrum der sogenannten Schuttannenberge, einer Gebirgsgruppe innerhalb des Bregenzerwaldgebirges. Die Region ist geprägt von beeindruckenden Kalkformationen und einer vielfältigen Geologie. Der höchste Gipfel dieses Gebirgszuges ist der „Schöne Mann“ mit einer Höhe von 1532 Metern. Bereits in den 1920er-Jahren stellte Schuttannen ein beliebtes Ausflugsziel für Skitourengeher dar. Mittlerweile werden bei günstiger Witterung am Fuße des Berges zwei Schlepplifte betrieben. Der Berggasthof Schuttannen und das Gasthaus Schiheim laden zu einem gemütlichen Einkehrschwung ein. Retour nach Ebnit geht es auf demselben Weg. Ansonsten hat man die Möglichkeit, vom Parkplatz Schuttannen den Bus in Richtung Hohenems zu nehmen.
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