Bei unter 40-Jährigen

Jetzt schon gleich viele Alko- und Drogenlenker

901 Alko- und 158 Drogenlenker gerieten 2024 in eine Kontrolle – Anzeige!

(Bild: Christian Schulter)

Die Sicherheit im Verkehr erhöhen, die Zahl der Unfälle stark reduzieren – ein klares Ziel verfolgt die Polizei, mit allerlei Maßnahmen unterstützt vom Land. Ein erschreckendes Detail in der Bilanz 2024: Bei den unter 40-Jährigen machen Alko- und Suchtgiftlenker bereits jeweils 50 Prozent aus.

Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen, Ablenkung durch das Handy am Steuer, Drängeln – an den Hauptursachen für Unfälle auf Burgenlands Straßen hat sich nichts geändert. 16 Todesopfer gab es im vergangenen Jahr zu beklagen, 2023 waren es 21. An den landesweiten Planquadraten hält die Exekutive fest. 2024 wurden mehr als 39.000 Stunden Tempo- und 2360 Stunden Abstandskontrollen durchgeführt.

65 Gemeinden forderten im Jahr 2024 eine mobile Radarüberwachung des Landes an. Die Wirkung ist großartig, das Feedback fällt nur positiv aus.

Landesrat Heinrich Dorner

Bild: Reinhard Judt

Knapp 200.000 Lenker angezeigt
198.811 Anzeigen und 22.184 Organmandate fassten Raser aus. Mittels Radargeräte an landeseigenen Überwachungsstellen sind 6,6 Millionen Pkw registriert und 93.756 Anzeigen ausgestellt worden. „1,43 Prozent der Fahrzeuge waren zu schnell. Das mag wenig erscheinen, die Zahl der Fälle ist jedoch hoch“, gibt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner zu bedenken. Eines von vielen Extrembeispielen: In der 30-km/h-Zone nahe einer Schule wurde ein Raser mit 86 km/h gemessen!

244 km/h in Schützen
„Die von Gemeinden angeforderte Radarüberwachung ist effektiv und hilft, die Gefahren auf Dauer einzudämmen“, sagt Dorner. 15 Fahrzeuge wurden wegen Raserei beschlagnahmt. Unrühmlicher Rekordhalter war ein britischer Urlaubsgast, der im Sportwagen auf der Umfahrung Schützen mit 244 km/h „geblitzt“ worden war.

858 Verkehrsunfälle sind vergangenes Jahr passiert, 823 waren es 2023. 16 Tote gab es zu beklagen. Unser Ziel ist es, die Sicherheit zu erhöhen.

Martin Huber, Landespolizeidirektor

Unter Drogeneinfluss am Steuer
Ungebremst fortgeführt wird der Kampf gegen Trunkenheit am Steuer. Gegen 901 Alko-Lenker wurde 2024 Anzeige erstattet. Zehn Anzeigen wegen eines zu hohen Promille-Werts betrafen E-Scooter-Benützer, weitere 17 benebelte Radfahrer. Die Zahl der Alko-Unfälle stieg um 1,4 Prozent. Gleichzeitig sitzen immer mehr Autofahrer „high“ hinter dem Lenkrad. 158 Fälle mussten aufgrund von Suchtmittelkonsum angezeigt werden.

Streng ging die Polizei ebenso gegen Raser vor.

(Bild: Patrick Huber)

Schulung auf Suchtgift.
Auffallend: Bei den unter 40-Jährigen halten sich Alkohol- und Drogenlenker bereits die Waage! Die Polizei reagiert auf diesen erschütternden Trend. „In der Ausbildung werden derzeit 15 Beamte besonders geschult, einen etwaigen Suchtgiftkonsum rasch erkennen zu können“, teilt Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung, mit. Darüber hinaus sollen künftig Speichelvortestgeräte verstärkt im Einsatz sein.

Bei den bis zu 40-Jährigen machen die Alkohol- und Suchtgiftlenker jeweils 50 Prozent aus. Wir schulen Beamte auf das Erkennen von Drogenkonsum.

Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung

Das erste Planquadrat nach der aktuellen Verkehrsbilanz ist schon morgen, Samstag, angesetzt. Kräfte der Landesverkehrsabteilung sowie Beamte aller Bezirkspolizeikommandos und des Stadtpolizeikommandos Eisenstadt zeigen verstärkte Präsenz. Die Polizei hat bei Alkoholkontrollen 19.978 Stunden geleistet, bei Überprüfungen des Schwerverkehrs 32.796 Stunden.