Leerstände in Graz

Innenstadt als Problemfall: Das sagen Unternehmer

Steiermark
27.02.2025 17:00

Eine Studie bescheinigt den Grazer A-Lagen einen Allzeit-Höchstwert an Leerständen. Das Ergebnis hat niemanden überrascht. Eine „Steirerkrone“-Umfrage unter Unternehmern zwischen Endzeit- und Aufbruchsstimmung.

Einen Tag nachdem die neuen Zahlen zu den Leerständen in der Grazer Innenstadt bekannt wurden (wie berichtet gibt es einen neuen Höchstwert, vor allem in der sogenannten A-Lage um die Herrengasse), herrscht Katerstimmung bei vielen Händlern: „Die wirtschaftliche Lage ist einfach katastrophal, im Moment muss ich jedes Monat dazuzahlen“, schnauft etwa Giacinto Battaglia in seiner Enoteca in der Raubergasse durch.

„Bei uns steht jedes zweite Geschäft leer – in der Kalchberggasse haben drei Geschäfte zugesperrt. Die Leute haben einfach die Lust verloren, in die Stadt zu kommen“, schüttelt der gebürtige Italiener den Kopf.

Doris Meschnigg, MuR Designshop: „Ich würde mir wünschen, dass nicht nur auf das Negative geschaut wird. Es gibt viele tolle Geschäfte in Graz, die sich sehr bemühen und zu denen Kunden gerne kommen.“ (Bild: Christoph Hartner)
Doris Meschnigg, MuR Designshop: „Ich würde mir wünschen, dass nicht nur auf das Negative geschaut wird. Es gibt viele tolle Geschäfte in Graz, die sich sehr bemühen und zu denen Kunden gerne kommen.“
Robert Grossauer, Gösser Bräu, El Gaucho: „Das Ergebnis der Studie hat sich abgezeichnet. Für diese Entwicklung ist das Online-Shopping verantwortlich – und die Verlagerung in die leicht erreichbaren Einkaufszentren.“ (Bild: Jauschowetz Christian)
Robert Grossauer, Gösser Bräu, El Gaucho: „Das Ergebnis der Studie hat sich abgezeichnet. Für diese Entwicklung ist das Online-Shopping verantwortlich – und die Verlagerung in die leicht erreichbaren Einkaufszentren.“
Sabine Friedl, Parfümerie Nägele & Strubell: „Wir haben das Glück, dass unsere Nischendüfte vor allem bei den Jungen gerade voll im Trend liegen. Die kommen vor allem mit den Öffis, also sind auch die Parkplätze bei uns kein Thema.“ (Bild: Christoph Hartner)
Sabine Friedl, Parfümerie Nägele & Strubell: „Wir haben das Glück, dass unsere Nischendüfte vor allem bei den Jungen gerade voll im Trend liegen. Die kommen vor allem mit den Öffis, also sind auch die Parkplätze bei uns kein Thema.“
Juwelier Hans Schullin: „Der Innenstadthandel lebt einfach von der Frequenz und die hängt an der Erreichbarkeit. Leider fehlt die aktuell – das erzählen uns viele Kunden. Die Mieten sind nicht das Problem.“ (Bild: Jauschowetz Christian)
Juwelier Hans Schullin: „Der Innenstadthandel lebt einfach von der Frequenz und die hängt an der Erreichbarkeit. Leider fehlt die aktuell – das erzählen uns viele Kunden. Die Mieten sind nicht das Problem.“
Christine Beikirchner, Tausendschön: „Ich höre oft, dass die Menschen bei uns die freundliche, kompetente Beratung schätzen. Ich glaube, im Handel haben einige verlernt, den Kunden ein Erlebnis zu bieten.“ (Bild: Christoph Hartner)
Christine Beikirchner, Tausendschön: „Ich höre oft, dass die Menschen bei uns die freundliche, kompetente Beratung schätzen. Ich glaube, im Handel haben einige verlernt, den Kunden ein Erlebnis zu bieten.“
Giacinto Battaglia, Enoteca Battaglia: „Im Vorjahr ist mein Umsatz um 70 Prozent eingebrochen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange das noch gut geht. Überall nur neue Bäume und Anrainerparkplätze – das ist einfach zu viel.“  (Bild: Jauschowetz Christian)
Giacinto Battaglia, Enoteca Battaglia: „Im Vorjahr ist mein Umsatz um 70 Prozent eingebrochen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie lange das noch gut geht. Überall nur neue Bäume und Anrainerparkplätze – das ist einfach zu viel.“ 

Den Hauptgrund sieht er, wie viele, in fehlenden Parkplätzen. Die Erreichbarkeit ist auch für Juwelier Hans Schullin das größte Problem: „Wenn man an der Peripherie einen Wall an Einkaufszentren hat und eine Politik, die alles tut, um einem den Weg in die Stadt zu erschweren, ist klar, dass nichts mehr geht.“

„Innenstadt keine Wohlfühlzone“
In der Parfümerie Nägele & Strubell kann man sich über mangelndes Geschäft nicht beklagen, aber Filialleiterin Sabine Friedl blickt durchaus auch kritisch in die Herrengasse: „Was viele Kunden, vor allem Touristen, rückmelden, ist, dass die Innenstadt mit den vielen Leerständen und Menschen, die hier campieren, keine Wohlfühlzone mehr ist. Da würde man sich mehr Aufenthaltsqualität wünschen.“

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