Anrainer verzweifelt

„Der Staub bringt uns noch um den Verstand“

Niederösterreich
28.02.2025 05:50

Ein Steinbruch in Bad Deutsch-Altenburg lässt die Bewohner verzweifeln. Denn der Staub macht ihnen zu schaffen, die Kritik am Betreiber wird größer. Doch laut Behörde ist alles in Ordnung.

Der Putzfetzen ist der tägliche Begleiter der Familie Puhl. Auch beim „Krone“-Besuch in ihrem Haus in Bad Deutsch-Altenburg im Bezirk Bruck an der Leitha hatte ihn Kurt Puhl bei sich. Kein Wunder: Wo man sich auch umsieht, in seinem Garten liegt überall Staub. „Die Belastung ist enorm. Und aktuell nimmt sie wieder massiv zu“, erklärt der 72-Jährige.

„Wir putzen wie verrückt“
Mit den Folgen des Steinbruchs im Osten des 2000-Seelen-Ortes haben die Anrainer seit Jahrzehnten zu kämpfen. So hatte beispielsweise 2004 eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau protestiert. Die Probleme blieben laut Anrainern bis heute – und werden mehr. „Vor allem bei Südostwind ist es extrem arg. Wir putzen wie verrückt, haben den dreifachen Wasserverbrauch und in nur einem Tag ist wieder alles unter einer dicken Staubschicht begraben. Nach all den Jahren reicht es“, ist Puhl verzweifelt.

Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt. (Bild: Reinhard Judt)
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt.
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt. (Bild: Reinhard Judt)
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt.
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt. (Bild: Reinhard Judt)
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt.
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt. (Bild: Reinhard Judt)
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt.
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt. (Bild: Reinhard Judt)
Ob Auto, Terrasse, Kommode oder der Postkasten: Alles liegt im Haus der Familie Puhl binnen eines Tages unter einer dicken Staubschicht, die vom Steinbruch kommt.

Der Pensionist, der seit 45 Jahren hier wohnt, denkt sogar über einen Verkauf des Hauses nach, das etwa 500 Meter Luftlinie vom Steinbruch entfernt liegt. „Aber wer will uns das mit diesen Staub-Problemen abkaufen?“, fragt er sich. Wie viele andere ist auch Puhl überzeugt, dass hier gegen Vorschriften verstoßen wird.

Am Stand der Technik
Seitens der Behörde wird jedoch betont, dass bei der letzten Kontrolle Ende des Vorjahres das Sprengverfahren dem Stand der Technik entsprochen habe. Zudem seien 2024 zahlreiche Maßnahmen wie die Erweiterung der Rückverregnungsanlage oder die Befestigung der Straße an der Sohle des Steinbruchs umgesetzt worden. Generell bestünden in Bezug auf den Bergbau die bescheidmäßige Verpflichtung, jene Verkehrswege und Verkehrsflächen, die innerhalb des Betriebsgeländes nicht von Kundenfahrzeugen befahren werden, zwischen April und Oktober zu berieseln und zu befeuchten, sodass die Oberfläche ständig feucht gehalten wird.

Der Steinbruch im Osten der Gemeinde. (Bild: Reinhard Judt)
Der Steinbruch im Osten der Gemeinde.

Heuer seien laut Bezirkshauptmannschaft bislang sieben Sprengungen am Pfaffenberg angezeigt worden. „Derzeit erfolgt der Abbau auf den ,Etagen 4 und 5‘ im Osten des Betriebes“, heißt es.

„Nehmen das ernst“
Dass alle Vorgaben und Grenzwerte eingehalten werden, beteuert auch die Rohrdorfer Sand und Kies GmbH, Betreiberin des Steinbruchs: „Der Schutz der Anrainer ist von großer Wichtigkeit.“ Auch dort verweist man auf eine Reihe an Maßnahmen, die bereits umgesetzt worden seien. Beim Gespräch mit Anrainern in der Vorwoche habe man aber weitere Anregungen aufgenommen. „Es ist unser Ziel, weiter laufend Verbesserungen zur Reduktion der Emissionen investieren“, versichert man.

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