Treffen in Türkei

USA/Russland: Runde in Istanbul ohne Ergebnis

Außenpolitik
27.02.2025 16:47

Delegationen der US- und der russischen Regierung haben am Donnerstag in der Türkei sechs Stunden lang über eine Annäherung in den Beziehungen beider Länder gesprochen. US-Präsident Donald Trump stellte jüngst auch eine wirtschaftliche Annäherung der beiden Supermächte in Aussicht. 

Nach dem Treffen in der abgeschirmten Residenz des US-Generalkonsuls in Istanbul habe es keine öffentliche Mitteilung gegeben, meldete die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass. Im Zentrum der Gespräche stand die Frage, wie die Arbeit der jeweiligen diplomatischen Vertretungen normalisiert werden könne.

Das US-Außenministerium erklärte vor dem Treffen, bei den Gesprächen werde es um Themen wie Personalstärke, Visa und diplomatisches Bankwesen gehen. „Um es klar zu sagen: Auf der Tagesordnung stehen keine politischen oder Sicherheitsfragen. Die Ukraine steht nicht auf der Tagesordnung“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.

Europa fürchtet einen „Diktatfrieden“
Die Ukraine wie auch die Europäer insgesamt fürchten, dass die USA und Russland ein Abkommen zur Beendigung des Krieges treffen könnten. Einen solchen „Diktatfrieden“ lehnen aber sowohl die Regierung in Kiew wie die europäischen Verbündeten ab.

Selenskyj muss aktuell um die Gunst von Trump kämpfen. (Bild: AP)
Selenskyj muss aktuell um die Gunst von Trump kämpfen.

Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte in Moskau, dass die ersten Kontakte mit der neuen Regierung von Trump Hoffnung geweckt hätten. Es gebe auf beiden Seiten die Bereitschaft, die zwischenstaatlichen Beziehungen wiederherzustellen und die vielen systemischen und strategischen Probleme in der globalen Sicherheitsarchitektur schrittweise zu lösen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, die Gespräche in Istanbul sollten die ersten einer Reihe von Kontakten sein, um Vertrauen aufzubauen und „Irritationen“ in den bilateralen Beziehungen zu beseitigen.

Ausweisungen wegen Wahlbeeinflussung und Giftanschlag
Ende 2016 verwiesen die USA unter Präsident Barack Obama 35 Moskauer Diplomaten des Landes wegen der versuchten russischen Einflussnahme auf die US-Wahlen. 2017 zwang Kremlchef Wladimir Putin die US-Vertretungen in Russland, 755 Mitarbeiter abzubauen.

2018 schlossen die USA in der ersten Amtszeit von Trump das russische Generalkonsulat in Seattle und wiesen 60 Diplomaten aus. Das war die Reaktion auf den Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien. Moskau reagierte spiegelbildlich mit der Ausweisung von 60 US-Vertretern. Weitere Ausweisungen russischer Diplomaten aus den USA folgten 2022 und 2023 wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine.

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