„Krone“-Protokoll

„Tatort“ München: Und plötzlich herrscht Krieg

Unterhaltung
02.03.2025 16:00

Zwei Tote führen das Münchner „Tatort“-Ermittlerduo (20.15 Uhr, ORF 2) auf einen Militärstützpunkt, wo sie mit fiktivem Krieg und realen Verirrungen konfrontiert sind. Lesen Sie hier unser beliebtes „Krone“- „Tatort“-Protokoll mit Hintergründen zum Krimi.

Eine tote junge Frau in einem Geländewagen der US-Armee bringt das Münchner Ermittlertrio Batic (Miroslav Nemec), Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Hammermann (Ferdinand Hofer) zum Grübeln. Das Opfer war eine Zivildarstellerin auf dem Schlachtfeld einer US-Militärbasis. Das sind Komparsen, die während Übungsmanövern unterschiedliche Rollen einnehmen, um den Soldaten bei ihren Trainings eine möglichst realistische Szenerie zu verschaffen. Auf dem Gelände selbst wird eine zweite, männliche Leiche gefunden, was Batic und Leitmayr unter Druck bringt. Angesichts eines stattfindenden Manövers bleibt ihnen nur wenig Zeit für der Suche nach dem Mörder. Batic lässt sich undercover als Polizei-Komparse einschleusen und merkt, dass einiges nicht mit rechten Dingen zugeht.

Hammermann durchblickt das große Ganze und hilft dem Ermittlerduo Batic und Leitmayr kundig von außen. (Bild: BR)
Hammermann durchblickt das große Ganze und hilft dem Ermittlerduo Batic und Leitmayr kundig von außen.

Der 96. Fall des betagten Münchner Kultduos eröffnet den „Tatort“-Fans eine seltsame und zuweilen beklemmende Welt. Angesichts des realen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und der fortwährenden Diskussionen um die Zukunft der NATO fühlt sich das fiktive Geschehen zuweilen furchterregend real an. Drehbuchautorin Dagmar Gabler schrieb die Handlung aus eigener Erfahrung – sie war 2016 selbst Komparsin für ein NATO-Manöver und machte die erschreckende Entdeckung, dass narzisstische Persönlichkeitsbilder und aggressive Männer sich auch in einem Übungsszenario ungebührlich und nahezu kriminell benehmen können.

Auf dem NATO-Militärstützpunkt unterstützen Komparsen die Soldaten – manche davon aus masochistischen Gründen. (Bild: BR)
Auf dem NATO-Militärstützpunkt unterstützen Komparsen die Soldaten – manche davon aus masochistischen Gründen.

Während der Dreharbeiten wurde auf dem Stützpunkt natürlich weitertrainiert, was einiges an Spontanität und Improvisation erforderte. Der Spannungsbogen ist gut gestrickt, aber man wird das Gefühl nicht los, dass eine reale Aufarbeitung dieses Schauplatzes in Form einer gut recherchierten Dokumentation dem Thema besser zu Gesicht gestanden wäre, als ein diffuses Kriegsspiel in Zeiten der globalen Unsicherheiten. Ambivalent.

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