Es ist schon der Monatsletzte, aber Sie haben immer noch kein Gehalt am Konto? Keine Sorge, daran muss nicht ihr Arbeitgeber schuld sein – es gibt einen ganz anderen Grund. Wegen „technischer Probleme“ der Europäischen Zentralbank kommt es aktuell zu Verzögerungen. Die Österreichische Nationalbank beruhigt: Jeder wird sein Gehalt bald am Konto sehen.
Viele Menschen waren am Morgen erstaunt – obwohl der letzte Tag im Monat ist und das Wochenende vor der Tür steht, fehlte das wohlverdiente Gehalt am Konto. Bevor man sich wütend beim Arbeitgeber beschwert, weil dieser nicht pünktlich überwiesen hat, sollte man jedoch noch ein wenig zuwarten.
Zahlungen sollen noch am Freitag eingehen
Die Erste Bank beruhigt ihre Kunden im Online-Banking mit einem Hinweis: Inlandsüberweisungen seien einen Tag verspätet eingegangen. Das Kreditinstitut versichert, dass alle offenen Überweisungen im Laufe des Freitags noch durchgeführt werden. Es seien demnach auch Pensionszahlungen betroffen. Um die Kanäle nicht zu überlasten, wird darum gebeten, von Anrufen absehen.
Nationalbank: Überweisung durchgeführt, aber noch nicht sichtbar
Wie die Österreichische Nationalbank im Gespräch mit der „Krone“ erklärte, sei man „zuversichtlich, dass noch im Laufe des Tages alle ausständigen Gehälter und Pensionszahlungen am Konto sichtbar sind. Aufgrund von kurzfristigen Hardware-Problemen sei es zu Störungen der Zahlungsverkehrssysteme gekommen, erklärt Gouverneur Robert Holzmann. „Das heißt: jede Überweisung wurde ordnungsgemäß durchgeführt, es kann jedoch vereinzelt vorkommen, dass es zu kurzfristigen zeitlichen Verzögerungen kommt, bis die Überweisung am Konto aufscheint.“
Einige Leser berichteten der „Krone“ am Freitagnachmittag, dass sie ihr Gehalt – wenn auch mit Verspätung – bereits erhalten hatten. Bei anderen wurde weiterhin der Hinweis eingeblendet, in der sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt wurde.
Probleme bei zwei Abwicklungssystemen der EZB
Eine Störung im Europäischen Zahlungssystem betraf am Donnerstag zwei wichtige Abwicklungssysteme – Probleme traten bei Plattformen Target 2 (T2) für große Zahlungen und T2S für Wertpapierübertragungen auf. Am Abend hieß es, dass beide Systeme wieder ordnungsgemäß funktionieren.
Die Folgen der Störung waren noch am nächsten Tag spürbar – zeitliche Verzögerungen gab es bei Großzahlungen. Dies seien insbesondere Gehalts- und Pensionszahlungen sowie Sozialleistungen. „Dies könnte dazu führen, dass Gutschriftseingänge am heutigen Tage erst zu einer späteren Uhrzeit als üblich auf den Girokonten der Zahlungsempfänger gutgeschrieben werden,“ erklärte die Deutsche Bundesbank am frühen Freitagnachmittag.
Die Probleme bei der Europäischen Zentralbank (EZB) seien nicht auf einen Hackerangriff zurückzuführen, sondern auf einen technischen Fehler. Es habe keine „böswillige Attacke“ gegeben. Laut EZB war die Kommunikation mit dem Netzwerk gestört. Einige grafische Schnittstellen auf dem Abwicklungssystem seien nicht mehr erreichbar gewesen. Teilnehmern wurde empfohlen, alle Mitteilungen, auf die sie Ablehnungen erhalten hätten, später erneut zu senden.
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