Tests an Mäusen

Forscher kommen wirksamer Malaria-Impfung näher

Wissenschaft
28.02.2025 09:10

Der Malaria-Parasit tötet noch immer jedes Jahr weltweit fast eine halbe Million Menschen. Schweizer Forscher sind jetzt der Entwicklung einer wirksamen Malariaimpfung einen Schritt nähergekommen. Sie haben ein Gen identifiziert, das einen wirksamen und sicheren Lebendimpfstoffs in Aussicht stellt.

Die Forscher haben den Malariaparasiten gentechnisch so verändert, dass er keine Malaria auslösen kann. Solche Lebendimpfstoffe werden bereits erfolgreich gegen virale Infektionskrankheiten wie etwa Masern eingesetzt. Sie gelten als sicher und haben wenig Nebenwirkungen.

Impfstoff an Mäusen getestet
Künftig könnte der geschwächte Parasit als Lebendimpfstoff eingesetzt werden, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Freitag mitteilte. Getestet wurde er an Mäusen. Bei diesen zeigte er Wirkung, hieß es in einer Studie in der Fachzeitschrift „PLOS One“.

Bis zu einem wirklich sicheren Impfstoff für den Menschen sei es aber noch ein weiter Weg. „Bei einer Impfung, die millionenfach verabreicht werden soll, muss sichergestellt sein, dass der abgeschwächte Parasit nicht doch vereinzelt durchkommt und Malaria auslöst“, betonte der für das Projekt verantwortliche Zellbiologe Volker Heussler von der Universität Bern in der Mitteilung.

Zwei Gene des Parasiten ausgeschaltet
Bisher zugelassene Impfstoffe gegen Malaria bestehen aus einem einzelnen Protein des Malaria-Parasiten. Eine Impfung erzeugt laut SNF derzeit bei maximal siebzig Prozent der Geimpften einen Schutz und hält ohne Auffrischung nur etwa ein Jahr an.

Deshalb suchten Forscherinnen und Forscher nach einem Weg, einen effektiveren Impfstoff aus einem abgeschwächten Malaria-Parasiten herzustellen. In einem Screening testeten sie dafür 1500 verschiedene Varianten des Parasiten, bei denen jeweils ein anderes Gen ausgeschaltet worden war.

Erreger wird in der Leber gestoppt
Dabei fanden sie einen genetisch modifizierten Parasiten, der in der Leber gestoppt wird, bevor er ins Blut gelangt und Fieberschübe auslöst. Um den Impfstoff sicherer zu machen, schalteten sie zudem noch ein weiteres Gen aus, von dem bereits bekannt war, dass es den Parasiten im Leberstadium stoppt.

Für diese Untersuchungen arbeiteten sie mit dem Einzeller Plasmodium berghei, der mit dem Malaria-Parasiten Plasmodium falciparum eng verwandt ist, aber statt Menschen Mäuse befällt.

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