Alle bestehenden rund 1000 Abonnenten wurden samt ihren Verträgen von vibe übernommen, man selbst will sich auf neue Geschäftsmodelle und Softwarelösungen für den Automarkt konzentrieren: Vier Jahre, nachdem ocay als Auto-Abo-Anbieter an den Start gegangen war, verkauften die Welser ihr operatives Geschäft. Die Aufbauzeit war intensiv, verschlang Energie und Geld.
„Neue Lösungen, neue Dynamik“ – unter diesem Motto informiert ocay die Besucher ihrer Internetseite darüber, dass man nach intensiven Gesprächen das operative Geschäft an Österreichs führenden Anbieter für E-Autos im Abo verkauft hat. Die rund 1000 Auto-Abonnenten der Welser werden damit ab sofort von vibe aus Wien betreut. Von Wartung über Versicherung bis hin zu digitalen Tools – der Abo-Anbieter garantiert ein All-inclusive-Angebot für ein „sorgenfreies Mobilitätserlebnis“, wie es vibe-Chef Martin Rada nennt.
Innerhalb von vier Jahren zum zweitgrößten Anbieter
Für die ocay-Gründer Stefan Leeb, Michael Raberger und Bernhard Aichinger war der Verkauf fast ein logischer Schritt. „Wir haben eine sehr gute Marke geschaffen, sind innerhalb von vier Jahren zum zweitgrößten Auto-Abo-Anbieter Österreichs geworden – aber wenn man das weiter pushen will, braucht es jemanden, der da wirklich Vollzeit dahintersteht“, sagt Aichinger, der gemeinsam mit Raberger die Geschäfte der von Wels aus agierenden E-Conomix-Group führt.
Die letzten Jahre waren intensiv – vor allem auch, weil das Angebot eines Auto-Abos erst bekannt gemacht werden musste. „Die Aufklärungsarbeit hat extrem viel Energie und Geld gekostet“, verrät Aichinger. Beides investierte man in den Aufbau der Firma, trug auch viel Risiko. „So haben wir teilweise 700, 800 Fahrzeuge bestellt, ohne dass wir dafür schon Kundenaufträge hatten“, erinnert er sich. Weil die Fahrzeughersteller aufgrund von gestörter Lieferketten ja unter Druck geraten waren und die Lieferzeiten enorm nach oben schossen, waren die ocay-Gründer in die Offensive gegangen: „Als die Hersteller wieder lieferfähig waren und dann auf einmal die Preise gefallen sind, war das für uns natürlich eine extrem große Herausforderung. Wir konnten das aber sehr gut abfedern.“
Wir hatten uns zu Beginn ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt, indem wir 250 Abos innerhalb eines Jahres haben wollten. Dann hatten wir nach acht Monaten schon 750.
Bernhard Aichinger über die Startphase mit ocay
Sich ein Auto zu kaufen oder zu leasen, sind gängige Anschaffungswege. Wie hat sich da das Abonnieren etabliert? „Mittlerweile liegt Mieten in allen Bereichen im Trend. Die Anzahl der Optionen, die Auswahl sind überbordend. Während ich mich beim Kaufen festlege, muss ich das beim Mieten nicht – das ist ein großer Vorteil“, erklärt Bernadette Kamleitner aus Bad Kreuzen, die Vizerektorin der Wirtschaftsuni Wien. „Vor allem für Klein- und Mittelklassewagen macht es absolut Sinn“, ergänzt Aichinger.
Wer Kostensicherheit, Transparenz und Einfachheit schätzt, sei mit einem Auto-Abo gut aufgehoben. „Man steigt ins Auto ein und nach einem Jahr wieder aus – mit der fixen monatlichen Nutzungsgebühr braucht man weder an Ab- und Anmeldung und Winter- oder Sommerreifen noch an Service und Pickerl denken“, so der ocay-Mitgründer.
Was die Firma in Wels nach dem Verkauf des operativen Geschäfts vorhat? Ocay konzentriert sich ab sofort auf KI-gestützte Softwarelösungen für Autoabo-Anbieter und auf individuelle Flottenlösungen für Fuhrparks ab 50 Fahrzeugen zur Kurz- und Langzeitmiete.
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