Richtige Vorbereitung

Darmkrebs verhindern: Fakten zur Koloskopie

Gesund
01.03.2025 06:00

Anlässlich des Darmkrebs-Monats März erklären Experten, wie wichtig die Früherkennung der dritthäufigsten Tumorerkrankung bei Frauen und Männern ist. Außerdem erfahren Sie hier, wie Sie sich optimal auf die Darmspiegelung (Koloskopie) vorbereiten.

Ein Tumor im Darm entsteht meist aus gutartigen Polypen. Diese Wucherungen können jahrelang symptomlos bleiben, aber etwa 40 Prozent davon verändern sich mit der Zeit zu einem bösartigen Karzinom. Mithilfe der Darmspiegelung (Koloskopie) lassen sich Darmpolypen früh finden und beseitigen, wodurch Krebs erst gar nicht entsteht.

Die Untersuchung ist schmerzfrei, sie wird heutzutage in den allermeisten Fällen unter Sedierung, einem Dämmerschlaf, durchgeführt, wie die Darmspezialisten Dr. Tobias Frankl und Dr. Dariya Kalcheva von der Kassen-Gemeinschaftspraxis Medico Chirurgicum in Wien erklären. Mithilfe eines Endoskops kann der Arzt den gesamten Dickdarm, inklusive Enddarm, einsehen. Im Rahmen der Untersuchung lassen sich bei Auffälligkeiten auch gleich Gewebeproben (Biopsien) entnehmen sowie vorhandene Darmpolypen – welche Krebsvorstufen sein können – direkt abtragen.

Richtige Vorbereitung ist entscheidend
Die gründliche Vorbereitung auf die Koloskopie ist wichtig, weil der Darm nur im vollständig entleerten Zustand zuverlässig beurteilt werden kann. Sie beginnt bereits drei bis vier Tage vor der Untersuchung, durch Anpassung der Ernährung nach ärztlichen Vorgaben. Dabei gilt, je träger der Darm ist, desto früher sollte man beginnen.

Wann zur Vorsorge? 

  •  In den vergangenen Jahren wird empfohlen, erstmals mit 45 Jahren zur Darmspiegelung zu gehen. Danach bei unauffälligem Befund im Zehn-Jahres-Rhythmus. Finden sich Polypen, dann sind die Intervalle entsprechend zu verkürzen.  
  • Bei Darmkrebsfällen in der Familie wird allen Nachfahren zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des Betroffen, jedoch spätestens mit 40 Jahren, die (erstmalige) Vorsorge-Koloskopie empfohlen. Diese ist dann alle fünf Jahre zu wiederholen.
  • In Österreich ist die Darmvorsorge-Untersuchung für Menschen ab 50 eine Kassenleistung. In manchen Bundesländern (z. B. Wien) werden auch die Kosten der Sedierung übernommen.  
  • Im Sinne der Qualitätssicherung im Bereich der Vorsorgekoloskopie hat die österreichische Sozialversicherung in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) ein Qualitätszertifikat für Darmkrebsvorsorge ins Leben gerufen. Österreichweit gibt es ca. 250 zertifizierte Untersuchungsstellen bei Ärzten und in Spitälern.

Empfohlen werden laut Dr. Frankl und Dr. Kalcheva leicht verdauliche Nahrungsmittel, wie z. B. gekochte Erdäpfel, weißer Reis, Brot ohne Rinde, Schinken, Cottage-Cheese. Auch Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch, Cremesuppen oder klarer Tee. Zu vermeiden sind hingegen Vollkornprodukte, Körner, kernhaltiges Gemüse wie Paradeiser oder Gurken, Weintrauben, Mohn und Chiasamen. Weiter raten die Experten, faserhaltiges Gemüse wie Blattsalat oder Mais im Rahmen der Vorbereitung wegzulassen. Auch blähendes Gemüse wie Kohl und Zwiebel wird nicht empfohlen.

Im zweiten Schritt erfolgt die Einnahme einer Vorbereitungslösung (Abführmittel), um den Darm vollständig zu entleeren. Wie die Darmspezialisten erklären, erfolgt dies in zwei geteilten Dosen. „Sollte die Spiegelung am Vormittag durchgeführt werden, ist eine Dosis am Vorabend der Untersuchung und die andere in der Früh des Untersuchungstages einzunehmen. Bei einer Spiegelung am Nachmittag sollten beide Dosen am Untersuchungstag eingenommen werden. In beiden Fällen wird die letzte Dosis optimalerweise drei bis vier Stunden vor der Untersuchung zugeführt“, so die Experten. Ein zusätzlicher Einlauf ist bei guter Vorbereitung nicht notwendig.

Muss der Patient regelmäßig Medikamente einnehmen, ist dies beim Aufklärungsgespräch einige Tage vor der Untersuchung unbedingt zu besprechen. Hier wird der Arzt besonderes auf blutverdünnende Medikamente als auch auf Arzneimittel, die die Darmtätigkeit verlangsamen, achten. Oftmals müssen Medikamente vor der Untersuchung pausiert werden.

Erfolgte die Darmspiegelung unter Sedierung, empfehlen die Experten, mit der Nahrungsaufnahme bis etwa 30 Minuten nach der Untersuchung zu warten, danach am Untersuchungstag kein Fahrzeug zu lenken und sich generell nicht allzu viel vorzunehmen. 

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