Krude Metapher

Was ist die vielzitierte Brandmauer eigentlich?

Die „Brandmauer“ ist zu einem politischen Begriff geworden. Auch wenn die Metapher ziemlich hinkt.

(Bild: RALF HIRSCHBERGER)

Derzeit hat der Begriff „Brandmauer“ Hochkonjunktur, verwendet wird er als Metapher für die Abgrenzung gegen „Rechts“. Manche Metaphern sind treffend, andere weniger. Autor und Naturwissenschaftler Christian Mähr erklärt die Basics in sachen Feuerschutz. 

Die Brandmauer hieß früher Feuermauer, das ist mit vier Silben aber zu lang, das markante „Brand-“ klingt da schon besser. Das englisch „Firewall“ ist natürlich an Schlagkraft wieder einmal unübertroffen. Nach Gesetzestext ist die Brandmauer eine „Trennwand zwischen zwei Brandabschnitten“ – hier stocke ich schon beim Begriff „Brandabschnitte“. Der weckt bei mir unangenehme Assoziationen. Feuerwehrtechnisch erforderlich, keine Frage, aber man denkt doch dabei an abschnittsweises Niederbrennen – falls die Feuerwehrtechnik nix geholfen hat… Wir wollen aber nicht, dass etwas abschnittsweise brennt, nämlich ein Abschnitt nach dem anderen, zuerst die eine Häuserzeile, dann die andere, endlich die ganze Stadt.