Verdächtig verhalten

Nach Banküberfällen geriet Tiroler ins Visier

Tirol
01.03.2025 09:00

Eine beispiellose Serie an Banküberfällen im Vorjahr beschäftigt in Tiroler Polizei bis heute. Bankmitarbeiter und Bevölkerung sind seither offenbar doppelt wachsam. Das brachte kürzlich einen unbescholtenen Innsbrucker in Bedrängnis. 

Herr F. aus Innsbruck (vollständiger Name der Redaktion bekannt) ist unschuldig. Und dennoch: Kürzlich geriet er unter Verdacht und ins Visier der Polizei. „Angenehm ist so eine Erfahrung nicht“, wie der Innsbruck im Gespräch mit der „Krone“ konstatiert. Was war geschehen?

Zehn Banküberfälle ereigneten sich innerhalb eines Jahres in Tirol, der bislang letzte im November des Vorjahres. Seither sind Exekutive, Bevölkerung und Mitarbeiter von Geldinstituten doppelt wachsam. Das wurde Herrn F. kürzlich zum Verhängnis. „Ich habe für meine kranke Mutter Geld beim Bankomaten abgeholt, war mit einem Roller unterwegs“, schildert der Mann die Geschehnisse. Nach der Behebung habe er sich noch einige Zeit im Nahbereich der Bank aufgehalten. „Ich hatte noch was in einem benachbarten Geschäft zu erledigen. Danach bin ich mit dem Roller nach Hause gefahren“, erzählt Herr F.

Wegen Mütze und Schal wie „vermummt“ ausgesehen
Doch bis in seine Wohnung kam der Innsbrucker nicht. Vor dem Haus wurde er von Polizisten abgefangen. Diese verlangten einen Identitätsausweis und eine Erklärung, was er in der Bank gemacht habe. „Das fühlte sich nicht wie eine einfache Befragung an. Für mich wirkte es bedrohlich“, erinnert sich der Innsbrucker. Sogar in die Inspektion musste er mitkommen. „Mir wurde nicht sofort erklärt, warum ich ins Visier geraten war. Das hat sich erst später aufgelöst.“

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Angesichts der vielen Banküberfälle war die Anzeige der Bank durchaus verständlich und richtig.

(Bild: LPD Tirol)

Stefan Eder, Polizeisprecher

Offenbar hatte ein Mitarbeiter der Bank die Exekutive auf den Plan gerufen. Herr F. war dem Bankangestellten verdächtig vorgekommen. Wie sich später herausstellte, weil er einige Zeit mit seinem Roller vor dem Geldinstitut stand und wegen seiner Mütze und seinem Schal „vermummt“ aussah. „Im Winter soll so eine Kleidung schon mal vorkommen“, versucht es der Innsbrucker mit Ironie.

Aufmerksame Bürger wichtig für Exekutive
Bei der Polizei bestätigt man den Vorfall mit Identitätsfeststellung und Befragung. „Uns ist bewusst, dass das für Betroffene irritierend sein kann. Aber im Normalfall klären sich Missverständnisse rasch auf“, erläutert Polizeisprecher Stefan Eder. Grundsätzlich sei die Exekutive sehr dankbar um eine wachsame Bevölkerung. „Immer wieder tragen Hinweise von Bürgern zur Ergreifung von Tätern bei oder verhindern sogar Straftaten“, betont Eder und verweist auf eine entsprechende Kampagne mit dem Titel „Gemeinsam.sicher“.

Zum vorliegenden Fall meint der Polizeisprecher: „Angesichts der vielen Banküberfälle war die Anzeige der Bank durchaus verständlich und auch richtig. Es hat sich ja dann alles rasch aufgeklärt.“

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