Mit der neuen schwarz-rot-pinken Koalition sinkt der Frauenanteil in der Regierung zum Zeitpunkt der Angelobung gegenüber dem letzten türkis-grünen Kabinett leicht. Auch unter Sebastian Kurz waren mehr Frauen in der Regierung als Minister tätig.
Standen sich zum Start der Regierung von Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) noch (inklusive Staatssekretariaten) acht Männer und neun Frauen gegenüber, sind es nun elf Männer und zehn Frauen. Berücksichtigt man nur die Ministerämter, waren es beim Nehammer-Start acht Männer und sieben Frauen und jetzt acht Männer und sechs Frauen.
In den beiden vorangegangenen Regierungen von Nehammer und Sebastian Kurz (beide ÖVP) gab es bei der Angelobung jeweils knapp mehr Frauen als Männer im Regierungsteam. Im unmittelbar davor folgenden Kabinett von Brigitte Bierlein wiederum herrschte Geschlechterparität.
Die Regierung ist weiblicher als der Nationalrat
In Prozent ausgedrückt beträgt die Frauenquote unter den Ressortchefinnen und -chefs nun 47 Prozent. Rechnet man die Staatssekretariate dazu, kommt man auf 48 Prozent. Zum Vergleich: Im Nationalrat sind derzeit 37 Prozent der Abgeordneten weiblich.
Vor der Regierung Bierlein hatten jeweils die Männer eine klare Mehrheit: Am eklatantesten war dies in den vergangenen 60 Jahren in der Großen Koalition von Bundeskanzler Josef Klaus (ÖVP) (bis 1966) ausgebildet. Damals saß keine einzige Frau am Kabinettstisch, in der folgenden Klaus-Alleinregierung war mit Grete Rehor (ÖVP) nur eine Frau vertreten.
Auch anschließend gab es bis in die Regierungszeit von Franz Vranitzky (SPÖ) bei der Angelobung höchstens drei weibliche Regierungsmitglieder – erst 1994 waren erstmals fünf Frauen (Sonja Moser, Maria Rauch-Kallat, Johanna Dohnal, Christa Krammer und Brigitte Ederer) vertreten. Im damals 21-köpfigen Regierungsteam blieben sie aber noch immer deutlich in der Minderheit.
Eine 40-Prozent-Quote wurde erstmals unter Alfred Gusenbauer (SPÖ) 2007 erreicht. Anschließend sank der Frauenanteil in der Regierungsmannschaft aber wieder ab – bis zur erstmaligen Parität unter Bierlein (2019).
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