ÖVP-Bürgermeister Gustav Glöckler verlor bei der Wahl fünf Mandate. Den Chefsessel übergibt er jetzt an seinen Parteikollegen Florian Pfaffelmaier. Als Amtsleiter könnte Glöckler jedoch weiterhin im Dienst bleiben.
Schon lange vor der Wahl wurde in der kleinen Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl im Bezirk Wiener Neustadt von den Oppositionsparteien eine kleine Revolution geplant, um ÖVP-Bürgermeister Gustav Glöckler zu stürzen. Was fast gelang: Hielt er vor der Wahl noch mit 15 Mandaten die Absolute, so hat er jetzt nur mehr 10 (von 25). Die ÖVP brauchte also einen Koalitionspartner.
Angekündigte Revolutionen finden meist dann doch nicht statt
Zuerst unterzeichneten SPÖ und FPÖ ein gemeinsames Arbeitsübereinkommen. Beide hatten Mandate hinzugewonnen (jeweils zwei) und gemeinsam nun elf. Mit den Stimmen der Grünen wollte man SPÖ-Mandatar Matthias Ressl zum Bürgermeister küren und FPÖ-Mandatar Gernot Forster zu seinem Vize. Das wurde sogar per Aussendung kundgetan. Doch angekündigten Revolutionen finden meist nicht statt: so auch in Wöllersdorf. Die Grünen wollten auf keinen Fall die Blauen unterstützen – worauf die FPÖ den Pakt mit der SPÖ gleich wieder aufkündigte.
„Obwohl die SPÖ anfänglich einer Koalition zugestimmt hat, wurde hinter den Kulissen gleichzeitig quer verhandelt, um der Bevölkerung schließlich eine Koalition ohne Mehrheit als Erfolg zu präsentieren, was als ‘peinliches‘ Zwischenergebnis in unsere Geschichtsbücher eingehen wird!
Noch-Bürgermeister Gustav Glöckler
Der nächste Plan wäre gewesen, dass sich sämtliche Oppositionsparteien zusammentun, um eine Abwahl des Bürgermeisters zu erwirken. Aber auch dieser scheiterte.
Zusammengefunden haben jetzt ÖVP und FPÖ (gemeinsam 14 Mandate). Gustav Glöckler übergibt aber sein Amt nach 15 Jahren an Parteifreund Florian Pfaffelmaier. „Für mich war klar, dass die Zeit einer geordneten Übergabe kommen wird“, sagt Glöckler, der aber wahrscheinlich weiterhin Amtsleiter bleiben wird.
Sein Vize wird FPÖ-Spitzenkandidat Gernot Forster.
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