Wäre historisch
Trump will Englisch als Amtssprache einführen
Das hat es in den Vereinigten Staaten von Amerika noch nie gegeben: eine offizielle Amtssprache. US-Präsident Donald Trump will das einem Insider zufolge ändern, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung Spanisch spricht. Damit würde er wohl eine wichtige Wählerschicht vor den Kopf stoßen.
Trump will offenbar einen Erlass unterzeichnen, der Englisch zur offiziellen Sprache der USA erklären würde. Wann dies geschehen werde, sei unklar, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Freitag. Die Vereinigten Staaten haben bisher nie auf Bundesebene eine offizielle Sprache gehabt. Unklar blieb zunächst, ob Trump zu dem Schritt befugt wäre.
Einer 2022 veröffentlichten Analyse der US-Statistikbehörde zufolge sprachen im Jahr 2019 67,8 Millionen Menschen in den USA zu Hause eine andere Sprache als Englisch aus einer Gesamtbevölkerung von damals etwa 330 Millionen. Dies sei ein Anstieg von 52 Prozent im Vergleich zu der vorherigen Erhebung 2000 gewesen.
Die mit Abstand größte Gruppe darunter mit 41,8 Millionen Menschen sprach Spanisch. Viele Behörden veröffentlichen ihre Dokumente daher auch in dieser Sprache. Zuerst berichtete das „Wall Street Journal“ über Trumps Vorhaben. Wie sein Plan bei seinen Wählern ankommt, bleibt abzuwarten.
Hispanics wendeten sich von Demokraten ab
Trump profitierte bei seinem Wahlsieg davon, dass sich viele Schwarze und Hispanics von den Demokraten abwendeten. Zwar erreichte der Republikaner in keiner der beiden Wählergruppen eine Mehrheit, doch laut einer Nachwahlbefragung des Senders NBC News votierten 45 Prozent der Latinos und zwölf Prozent der schwarzen Wähler für Trump.
Die geplante Sprach-Verordnung stelle es Behörden frei, ausschließlich auf Englisch oder noch in anderen Sprachen zu kommunizieren, zitierten die Zeitung und der Sender CNBC aus einem entsprechenden Merkblatt des Weißen Hauses.
Ein Dekret des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton (1993-2001) schreibt bisher vor, dass Behörden ihre Dienstleistungen Menschen mit begrenzten Englischkenntnissen zugänglich machen müssen, um sicherzustellen, dass niemand wegen mangelnder Englischkenntnisse benachteiligt wird. Mit Trumps Dekret würde diese Verordnung Clintons aufgehoben.
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