Wirtshauswahl 2025

Was braucht Kärntens Gastronomie, Herr Sternad?

Kärnten
04.03.2025 10:00

WK-Gastro-Obmann Stefan Sternad spricht mit der „Krone“ über Bürokratieabbau, Steuerlast und ein „Gastro-Entfesselungs-Paket“, das wieder Perspektiven bieten soll.

Krone“: Herr Sternad, Sie sind selbst Gastronom und bereits seit über zehn Jahren Wirtesprecher in der Wirtschaftskammer Kärnten – mit welchen Problemen kämpft die Gastronomie?
Stefan Sternad: Die Herausforderungen für unsere Branche sind enorm. Neben den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen belastet vor allem die Bürokratie unsere Betriebe massiv. Laut einer aktuellen Umfrage wenden Unternehmer durchschnittlich neun Stunden pro Woche nur für Bürokratie auf – das ist wertvolle Zeit, die eigentlich für das Geschäft und die Gäste da sein sollte. Zusätzlich haben wir mit Personalmangel und hohen Lohnnebenkosten zu kämpfen, die es schwer machen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Neun Stunden wendet ein Unternehmer pro Woche durchschnittlich für Bürokratie auf. Und von einem Euro, den das Unternehmen zahlt, landen nur 53 Cent beim Mitarbeiter – Lohnnebenkosten gehören gesenkt!

Stefan Sternad, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Kärnten

Besonders im ländlichen Raum sind Wirtshäuser soziale Treffpunkte für die Bevölkerung – das Wirtshaussterben ist dort aber auch besonders groß. Was kann dagegen getan werden?
Ja, gerade in kleineren Gemeinden sind Wirtshäuser der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Doch immer mehr Betriebe schließen, weil sie sich wirtschaftlich nicht mehr halten können. Die Gastronomie im ländlichen Raum muss unterstützt werden. Möglichkeiten wären eine Steuer-Entlastung für kleinere Betriebe, etwa durch eine Erhöhung der Pauschalierungsgrenze auf 650.000 Euro.

Große Wirtshauswahl 2025

Um die fleißigen Wirtsleute unseres Bundeslandes vor den Vorhang zu holen, geht die Wirtshauswahl von „Krone“ und Wirtschaftskammer Kärnten heuer in die nächste Runde! Alle Infos hier.

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Sie sprechen immer wieder von einem „Gastro-Entfesselungs-Paket“ – was meinen Sie damit?
Ein zentraler Punkt ist, dass Gewinne für Investitionen bis zu 100.000 Euro pro Jahr für fünf Jahre steuer- und abgabenfrei rückstellbar sein sollen. So können Betriebe sich weiterentwickeln, modernisieren und langfristig stabil bleiben. Zudem setzen wir uns für die Steuerfreiheit von Überstunden ein und fordern Steuererleichterungen für Zuverdienste – etwa für Menschen, die bereits eine Vollzeitstelle haben sowie für Pensionisten und Schüler.

Erst kürzlich haben Sie das Thema Krankenstandsmissbrauch angesprochen – welche Lösungen sehen Sie dafür?
Krankenstände sind ein sensibles Thema, aber wir müssen es offen ansprechen. Natürlich soll jeder, der krank ist, die nötige Zeit zur Genesung bekommen – aber es gibt leider auch Missbrauch, und das belastet unsere Branche massiv. Das darf diese soziale Errungenschaft nicht gefährden! Wir fordern daher stärkere Kontrollen und die volle Kostenübernahme durch die Öffentliche Hand ab dem vierten Krankenstandstag.

Wie kann die Gastronomie wieder auf stabile Beine kommen?
Die Politik muss endlich handeln. Denn unsere Branche ist essenziell für den Tourismus, die Wirtschaft und das soziale Leben.

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