Negativrekord am Berg

Mit Sneakers, Jogger und Google ins Hochgebirge

Niederösterreich
02.03.2025 16:00

Durchschnittlich musste die niederösterreichische Bergrettung im Vorjahr zweimal täglich ausrücken. 2024 war mit insgesamt 797 Einsätzen um einiges einsatzreicher als das Jahr davor. Grund dafür: zu wenig Planung und immer mehr Leute am Berg. 

Gerade werden auf der Gemeindealpe nahe Maria Zell wieder 35 neue Bergretter ausgebildet. Und das ist gut so, denn der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer steigt von Jahr zu Jahr an.

Rekord an „Unverletzten-Rettungen“ 
„Ein Viertel der Einsätze finden im Winter statt, ein Drittel im Sommer“, erklärt Karl Weber von der NÖ Bergrettung. Und immer mehr Einsätze betreffen die Rettung von Unverletzten, weil die Leute einfach unvorbereitet auf den Berg steigen. „Viele spazieren mit Sneakers und Jogginghose auf über 2000 Meter und können irgendwann nicht mehr vor oder zurück“, nennt er ein Beispiel am Schneeberg. Die Bergrettung musste hier im Vorjahr ein paar leichtsinnigen Burschen mitten in der Nacht aus eisigen Höhen retten.

Um 40 Einsätze mehr als noch 2023 gab es im Vorjahr in Niederösterreich.  (Bild: Seebacher Doris)
Um 40 Einsätze mehr als noch 2023 gab es im Vorjahr in Niederösterreich. 
Für eine Bergung in unwegsamen Gelände sind meist zwölf Personen notwendig.  (Bild: Seebacher Doris)
Für eine Bergung in unwegsamen Gelände sind meist zwölf Personen notwendig. 
Viele verlassen sich in den Bergen auf Google-Maps oder auf YouTube-Tutorials.  (Bild: Seebacher Doris)
Viele verlassen sich in den Bergen auf Google-Maps oder auf YouTube-Tutorials. 
Gerade werden wieder 35 neue Bergretter auf der Gemeindealpe in Mitterbach nahe Maria Zell ausgebildet. Die Ausbildung dauert zweieinhalb Jahre. Kosten: circa 14.000 Euro, die von der Bergrettung übernommen werden. (Bild: Seebacher Doris)
Gerade werden wieder 35 neue Bergretter auf der Gemeindealpe in Mitterbach nahe Maria Zell ausgebildet. Die Ausbildung dauert zweieinhalb Jahre. Kosten: circa 14.000 Euro, die von der Bergrettung übernommen werden.

Überhaupt enden immer mehr Einsätze in der Nacht. „Die Bergung erfolgt hierbei dann oft bei ganz grauslichen Bedingungen, wo auch keine Unterstützung durch die Luftrettung möglich ist“, erklärt Weber.

Aber nicht nur die Einsatzzahlen sind gestiegen, sondern auch die Verteilung der Einsätze. „Musste die Bergrettung früher fast nur am Wochenende ausrücken, so sind die Menschen heute auch unter der Woche am Berg unterwegs“, weiß Weber. Grund dafür sind vor allem flexible Arbeitszeiten seit Corona.

Die meisten Einsätze gab es am Semmering, gefolgt von Göstling, Reichenau, Mitterbach und Puchberg.

Änderung im Führungsteam
Landesleiter Matthias Cernusca hat bereits im Oktober 2024 die Landesleitung der Bergrettung NÖ/Wien aus eigenem Wunsch nach über sieben Jahren an Karl Weber (Ortsstelle Mitterbach) und Simone Radl (Ortsstelle Reichenau) übergeben. Die offizielle Übergabe dazu wird im Mai stattfinden.

„Altes“ Team. Matthias Cernusca (li.)übergibt im Mai offiziell seine Agenden an Karl Weber und Simone Radl.  (Bild: Seebacher Doris)
„Altes“ Team. Matthias Cernusca (li.)übergibt im Mai offiziell seine Agenden an Karl Weber und Simone Radl. 

Webers Rat an alle Bergfreunde: „Eine sorgsame Tourenplanung sowie eine verlässliche Wetter-App und die gute, alte Landkarte können Leben retten.“

Und: mit nur 36 Euro im Jahr unterstützt man nicht nur die ehrenamtliche Tätigkeit der Bergrettung, sondern genießt auch einen umfangreichen Versicherungsschutz. 

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