Zwei alte Listen, die nicht mehr antreten, dafür zwei neue Listen – unter anderem mit dem bisherigen ÖVP-Vizebürgermeister. Das Comeback der FPÖ. Und eine SPÖ, welche die bittere Niederlage von 2020 vergessen lassen möchte. Die Ausgangslage im Wallfahrtsort Mariazell könnte kaum spannender sein.
Beinahe eine Verdoppelung der Stimmen auf 58 Prozent und die absolute Mehrheit: Die Wahl 2020 brachte einen Triumph für die ÖVP. Doch Bürgermeister Walter Schweighofer hat heuer neue Konkurrenz.
Die FPÖ, für die Mariazell eigentlich ein guter Boden ist, tritt unter ihrem Spitzenkandidaten Bernhard List wieder an. Dagmar Kloepfer versucht es mit einer eigenen Liste (auf der finden sich sonst keine Namen). Vor allem aber hat sich der bisherige schwarze Vizebürgermeister Helmut Schweiger mit einer eigenen Liste namens A-Z abgespalten.
Vizebürgermeister bricht mit der ÖVP
„Mein politischer Stil, meine Ideale und meine Ideen waren mit der Linie der ÖVP Mariazellerland nicht mehr vereinbar. Ein Parteiaustritt war die Folge. Ich habe mich daher dazu entschlossen, einen neuen Weg zu gehen. Unser Ziel ist es, parteipolitische Interessen und Klubzwang hinter uns zu lassen und die Zukunft unserer Gemeinde gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu gestalten“, so Schweiger, der seit mehr als 40 Jahren Gemeindebediensteter ist.
Unsere Gemeinde hat eine gleich große Fläche wie Wien. Das ist eine Herausforderung für das Straßennetz.
Bürgermeister Walter Schweighofer
Bild: STVP/Benjamin Gasser
Bürgermeister Schweighofer verweist im Gespräch mit der „Krone“ auf eine „sehr positive Bilanz“ der vergangenen fünf Jahre. Es sei trotz Tourismus-Einbruch während Corona und finanzieller Herausforderungen viel gelungen, etwa das neue Schulzentrum, das Ende März eröffnet wird. Touristisch muss sich Mariazell neu aufstellen. Der Sommertourismus wird immer wichtiger, das ist alleine durch die schneearmen Winter bedingt. Hoffnung setzt Schweighofer auch auf die angestrebte Anerkennung als heilklimatischer Luftkurort.
SPÖ beklagt Alleingänge
Die Niederlage von 2020 ausmerzen will Fabian Fluch von der SPÖ: Er beklagt Alleingänge des Stadtchefs: „Viele Projekte gingen ohne Bürgerbeteiligung über die Bühne.“ Fluch will, dass das soziale Herz der Gemeinde künftig noch viel kräftiger schlägt: Es fehle derzeit ein Sozialmarkt und eine Essenstafel, die Tarife für Essen auf Räder sei zu hoch. Fluch fordert weiters einen Kassasturz und eine möglichst hohe Unabhängigkeit von zugekaufter Energie.
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