Schülerin überlegt:

Wieso nicht Nonne werden und ins Kloster gehen?

Der Bischof von Linz Manfred Scheuer versuchte, mit seiner Rede beim TheoTag viele Jugendliche zu erreichen.

(Bild: Wenzel Markus)

Beim TheoTag in der Diözese Linz erkundigten sich Schüler über mögliche Berufe im kirchlichen Bereich. Dabei entdeckten sie, dass es eine Vielfalt an Möglichkeiten gibt. Eine junge Dame hat besonderen Gefallen gefunden und geht vielleicht noch einen Schritt weiter …

Theologie studieren und Priester werden? Echt jetzt? Klingt für viele junge Menschen nicht gerade prickelnd. Doch dass man mit diesem Studium weitaus mehr berufliche Möglichkeiten hat, haben wohl die wenigsten gewusst. Beim TheoTag in Linz wurde schnell klar: Es ist nicht alles beim Thema Kirche so verstaubt, wie es zuweilen scheint. Zahlreiche Workshops weckten das Interesse der rund 120 Schüler.

Seelsorge im Gefängnis
„Eingeschlossen und ausgeschlossen“ nannte sich ein Kurs, bei dem es um Seelsorge im Gefängnis geht. „Es war sehr emotional, ich konnte mich gut reinfühlen. Das sind Themen, mit denen du im Privatbereich nicht konfrontiert wirst“, erzählte Oliver Tkatzuk (17) aus Linz. Katharina Knogler (17) wählte das Seminar „Create future! Young Caritas“: „Ich interessiere mich für den Pflegebereich und was die Caritas da tut, aber auch in Sachen Kinder und Flüchtlinge. Das gefällt mir wirklich gut“, resümierte die Welserin.

Rund 120 Schüler informierten sich über Berufe im kirchlichen Bereich.

(Bild: Wenzel Markus)

Seelsorge im Gefängnis: Das ist ein Thema, mit dem du im Privatbereich nicht konfrontiert wirst. Es war sehr emotional.

Oliver Tkatzuk (17)

Probewoche im Kloster
Auch Julia Binder war vom TheoTag und den Angeboten positiv überrascht: „Ich habe den Bereich Ordensleben gewählt. Wir haben mit einer Nonne, einem Abt und zwei Brüdern gesprochen. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich ein komplett anderes Bild von dem. Ich dachte, das wäre eine geschlossene Gesellschaft, in der alle den ganzen Tag schweigen und beten und sehr fromm sind. Aber das ist gar nicht so. Die Nonnen und Brüder leben wie eine Art Familie, machen auch gemeinsam Urlaub. Das finde ich spannend, und ich möchte eine Probewoche in einem Kloster ausprobieren. Diese alternative Lebensform, weg von dem stressigen Alltag, kann auch glücklich machen.“

Julia Binder hat sich den Workshop „Ordensleben“ ausgesucht.

(Bild: Wenzel Markus)

Pro Semester fangen etwa 20 bis 30 Studierende an der Katholischen Privat-Universität Linz an.