Federica Brignone hat den Super-G in Kvitfjell gewonnen. Die Italienerin setzte sich in einem echten Hundertstel-Krimi vor Lara Gut-Behrami aus der Schweiz (+0,06) und Landsfrau Sofia Goggia (+0,09) durch. Als beste ÖSV-Läuferin landete – obwohl angeschlagen ins Rennen gestartet – Stephanie Venier auf dem achten Platz (+0,39). Ein kleines Ausrufezeichen konnte Nadine Fest mit Starnummer 31 setzen.
Der alpine Weltcup-Super-G der Frauen von Kvitfjell hat am Sonntag ein von Routiniers besetztes Podest gebracht. In einem wie in der Vortages-Abfahrt engen Rennen gewann die 34-jährige Italienerin Federica Brignone 0,06 Sekunden vor der 33-jährigen Schweizerin Lara Gut-Behrami und 0,09 vor ihrer 32-jährigen Landsfrau Sofia Goggia. Beste aus Österreichs Ski-Equipe wurde die geschwächt angetretene Weltmeisterin Stephanie Venier als Achte mit jedoch nur 0,39 Sek. Rückstand.
Der Endstand:
Auf einem knifflig gesetzten, schwierigen Kurs kam keine Läuferin fehlerfrei ins Ziel, so auch Cornelia Hütter. Die Siegerin der Freitag-Abfahrt sowie Dritte vom Samstag überdrehte im Mittelteil, was ihr im Endeffekt rund 1,5 Sekunden kostete. „Ich habe mich voll eingeparkt“, sagte sie im ORF. „Ich bin mit ein zu wenig Richtung hin, wollte aber trotzdem riskieren, dass ich frech reinfahre. Aber dann hat es mich ein bisschen überhebelt, ich habe zu wenig Spannung gehabt.“ Generell hätten die Läuferinnen den Speed unterschätzt. „Dann ist da so ein Voll-Eck drinnen.“
Die kleine Chance auf den Gewinn des Disziplin-Weltcups hat Hütter als die da ÖSV-Beste damit drei Super-Gs vor Saisonende so gut wie verspielt. Ihr Rückstand auf Gut-Behrami wuchs auf mehr als 250 Punkte an. Die Eidgenossin liegt 65 Zähler vor Brignone voran, die drittplatzierte Goggia hat bereits 159 Punkte aufzuholen. Im Gesamt-Weltcup baute Brignone ihren ohne schon großen Vorsprung auf Gut-Behrami um weitere 20 Punkte aus. Bei einem Bonus von 251 Zählern ist da aber noch lange keine Entscheidung gefallen.
Venier trotzte Krankheitssymptomen
Venier hatte an den Tagen davor Anzeichen einer Angina-Erkrankung und daher auf ein Antreten in der Samstag-Abfahrt verzichtet. Umso bemerkenswerter neben dem geringen Rückstand auf die Siegerin ist daher auch, dass die Tirolerin gerade im unteren Teil noch Zeit gut gemacht hat. „Auf die letzten Tage rauf hat das richtig gut getan. Ich habe ein gutes Skifahren gezeigt, bin gut auf der Linie geblieben und habe nicht mein letztes Hemd riskiert. Weil das wäre körperlich einfach nicht gegangen“, meinte Venier über ihre Leistung auf dem sehr drehenden Kurs.
Von den übrigen Österreicherinnen überzeugte mit Startnummer 31 Nadine Fest, die Kärntnerin verpasste 0,72 Sek. hinter Brignone die Top Ten nur knapp. Abfahrts-Vizeweltmeisterin Mirjam Pucher hielt den Rückstand mit 0,85 auch unter einer Sekunde. Ihre Landsfrauen Christina Ager und Ariane Rädler hatten ein Plus von 1,26 bzw. 1,35 Sek. in der Ergebnisliste stehen. Nicht in die Weltcup-Punkte kam Magdalena Egger, Carmen Spielberger schied aus. Für die ÖSV-Equipe bedeutet das Ergebnis das schwächste in bisher sieben Saison-Super-Gs.
Nicht zufrieden war Gut-Behrami. „Mein Lauf war alles andere als gut“, sagte die Eidgenossin. „Ich war im Mittelteil total neben der Linie. Das ist etwas, was mir in dieser Saison immer wieder passiert.“ Für Brignone war es der 35. Weltcupsieg, der schon achte in dieser Saison. „Es war sehr schwer, es war nicht einfach“, erklärte sie. „Ich hatte kein gutes Gefühl, ich habe kein perfektes Rennen gemacht. Aber das hat niemand. Ich habe alles probiert und viel riskiert.“ Die nächsten beiden Super-G finden in La Thuile in Italien statt, 20 Minuten vom Wohnort Brignones entfernt.
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