Lisa Hirner hat Österreich bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim die nächste Medaille beschert. Die 21-jährige Kombiniererin lief am Sonntag zur Bronzemedaille. Gold ging an Gyda Westvold Hansen aus Norwegen, Silber an deren Landsfrau Ida Marie Hagen.
Lisa Hirner hat in Trondheim überraschend Bronze im Normalschanzenbewerb gewonnen und den österreichischen Kombiniererinnen die erste Frauen-Einzel-Medaille bei Weltmeisterschaften beschert. Die Steirerin lief am Sonntag nach Mixed-Team-Bronze zu ihrer zweiten Medaille bei den Titelkämpfen in Norwegen und ihrer dritten insgesamt. Gold im abschließenden Frauen-Kombi-Bewerb in Trondheim holte Lokalmatadorin Gyda Westvold Hansen, Silber ging an Landsfrau Ida Marie Hagen.
„Es war ein unglaublicher Tag. Ich hatte ein unglaubliches Material und rundherum hat auch alles perfekt funktioniert. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team“, sagte Hirner im Zielraum des Granåsen-Langlaufstadions überglücklich. „Das Springen hat gut gepasst, das Laufen besser und jetzt fahre ich mit zwei Medaillen nach Hause. Ich bin echt happy.“ Auch Wilhelm Denifl war erfreut. „Das ist echt lässig, sie hat Geschichte geschrieben“, sagte der ÖSV-Cheftrainer, der nach den drei Frauen-Bewerben eine „sehr positive“ Bilanz zog. „Eine Medaille wäre gut gewesen, der Rest ist Zugabe. Wir waren die gefährlichen Außenseiter und das hat sie genutzt.“
Autoimmunerkrankung stoppte Hirner
Hirner war mit gesundheitlichen Problemen im Vorfeld und daher mit Trainingsrückstand zur WM gereist. „Vor eineinhalb Wochen habe ich nicht gewusst, ob ich rauffahren kann und jetzt stehe ich hier mit zwei Medaillen. Unglaublich“, sagte die 21-Jährige, die erst vor wenigen Wochen die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Entzündung der Schilddrüse führen kann, erhalten hatte. „Das ist der wichtigste Podestplatz meiner Karriere“, betonte Hirner vor dem Abflug in die Heimat am Montag.
Mit Platz zwei im Springen hatte sie sich in eine ausgezeichnete Ausgangsposition gebracht. Im Langlaufrennen über 5 km hielt sich Hirner souverän im Sog der beiden laufstarken Norwegerinnen und überholte problemlos die norwegische Sprung-Siegerin Ingrid Laate, die schließlich Vierte wurde. „Ich habe gewusst, ich muss an ihnen dranbleiben, dann habe ich die Chance auf eine Medaille. Das ist mir gut gelungen, ich habe meinen Job erfüllt“, sagte sie und lachte.
Schnelles Material
Hirner freute sich auch über „Wahnsinns-Skier“, die auf ihrer Medaillen-Mission entscheidend geholfen hatten. „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich quasi bis zum letzten Anstieg um Gold mitfighten kann. Die Gyda und Ida waren wahnsinnig stark, ich hab‘s probiert“, ergänzte die Wahl-Innsbruckerin, die auch 2023 in Planica Bronze im Mixed-Team gewonnen hatte.
Am Ende hatte Hirner, die von ihrer Mutter und ihren Großeltern vor Ort unterstützt worden war, einen Rückstand von 7,5 Sekunden auf Westvold Hansen. Die Titelverteidigerin hatte sich am letzten Anstieg abgesetzt und damit ihre dritte Goldene im bisher vierten Frauen-Einzel-WM-Bewerb gesichert. Im Zielsprint mit Hagen fehlte Hirner, im Vorjahr bei der Generalprobe in Trondheim bereits Zweite, nur wenig auf Silber.
Die weiteren Österreicherinnen konnten nicht ins Medaillenrennen eingreifen. Claudia Purker wurde 15., Annalena Slamik belegte Rang 18, WM-Debütantin Katharina Gruber kam auf Platz 27 ins Ziel. Die Gesamtweltcupführende Nathalie Armbruster aus Deutschland musste sich nach einem schwachen Sprung mit dem achten Platz zufriedengeben.
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