In Vorarlberg wird schon wieder gewählt, diesmal auf Gemeindeebene. Was auch bedeutet, dass das Land mit Wahlplakaten regelrecht zugepflastert ist. „Krone“-Kolumnist Robert Schneider hat sich dazu seine Gedanken gemacht.
An jedem zweiten Laternenmast hängt ein Politiker oder eine Politikerin. Nicht wörtlich natürlich. Wenn ich gegenwärtig durch mein Dorf fahre, werde ich regelrecht erschlagen von fantasielosen Slogans, nichtssagenden Wahlsprüchen, einfältigen Devisen und leeren Losungen. Sogar auf einer Waldstraße finde ich das Konterfei einer Politikerin. Es lugt zwischen den Ästen hervor. Die Dame wirbt für irgendwas mit Herz. Um welches Herz? Ach ja! Die Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen stehen an. Sie wirbt für Götzis, für die FPÖ.
Der Leitspruch des amtierenden Bürgermeisters lautet kongenial: „Für Götzis“. Grandioser Einfall. Auf dem Plakat laufen er und seine Truppe resolut, ja geradezu bedrohlich auf mich Wähler zu, nach dem Motto: „Schneider, du wählst nur uns, damit wir uns recht verstehen!“
Die NEOS sind da schon weiter. Die brauchen nämlich gar keinen Satz mehr. Auf deren Plakat steht „NEOS“, und darunter ist ein Kreis mit einem Kreuzchen. Eine gemähte Wiese.
Halt! Ein beträchtlich erscheinender Herr von besagter Partei wirbt für „Schluss mit Pfusch!“ Der meint gewiss die geradezu fahrlässig desolaten Straßen von Götzis, die jedes Frühjahr mit ein paar Schaufeln Teer notdürftig zugekleistert werden. Er meint bestimmt das Hochwasserschutz-Projekt in der Örflaschlucht, wo vergangenen Herbst fast die ganze Straße den Bach runterging, sodass kostspielige Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden mussten, welche die Götznerinnen und Götzner aber todsicher mit einer Erhöhung der Wasser- und Abfallgebühr werden schultern müssen. Den ansehnlichen Herrn von „Schluss mit Pfusch!“, den wähle ich glatt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.