Ein neues Virus?

Alarm wegen mysteriöser Todesfälle im Kongo

Wissenschaft
01.03.2025 14:27

In der Demokratischen Republik Kongo hat in den vergangenen Wochen neuerlich eine mysteriöse Krankheit Dutzende Todesopfer gefordert. Erst im Vorjahr hatte eine tödliche, rätselhafte Erkrankung für Alarmbereitschaft in dem afrikanischen Land gesorgt.

Der Ausbruch folgt einem ähnlichen Ereignis Ende 2024, das als „Krankheit X“ bezeichnet wurde, bevor es Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einen Cocktail aus mehreren bekannten akuten Atemwegserkrankungen, die durch Malaria und Unterernährung verkompliziert wurden, identifizieren konnten.

Diese neuen Ausbrüche könnten ähnliche Ursachen haben, aber es wird wahrscheinlich einige Zeit dauern, bis die genaue Ursache ermittelt ist. Nicht unmöglich sei aber auch, dass ein neues, noch unbekanntes Virus für die Krankheitsfälle verantwortlich zeichnet, spekuliert Eric Liang Feigl-Ding, ein US-Gesundheitswissenschaftler, der derzeit als Epidemiologe und Leiter der Covid-Taskforce am New England Complex Systems Institute tätig ist, auf X (siehe Tweet unten).

Offiziellen Angaben hatte der Krankheitsausbruch bis dato mindestens 60 Todesfälle zur Folge. Die Hälfte der Proben wurde positiv auf Malaria (die im Kongo endemisch ist, Anm.), aber Ärzte glauben nicht, dass die Malaria für den Tod verantwortlich ist. 

Blutende Nasen, Schüttelfrost, Fieber …
Bislang wurden insgesamt 1096 Erkrankungen und 60 Todesfälle festgestellt. Die Patienten litten unter Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Nackensteife, multiplen Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, einer laufenden oder blutenden Nase, Husten, Erbrechen und Durchfall.

Erste Laboranalysen ergaben einen negativen Befund für die Ebola- und Marburg-Virus-Krankheit. Weitere Tests sollen auf Meningitis durchgeführt werden. Auch Lebensmittel-, Wasser- und Umweltproben werden analysiert, um festzustellen, ob eine Kontamination vorliegen könnte.

„Tests sind nie hundertprozentig genau, und es ist wahrscheinlich, dass wir mit verstärkten Tests in einigen dieser Proben einen Erreger nachweisen können“, erläutert Michael Head, der Epidemiologe an der Universität Southampton in Großbritannien ist.

Sollte ein bisher unbekannter Erreger als Ursache identifiziert werden, müssten die Gesundheitsbehörden die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Krankheit und zur Ermittlung der Übertragungsmethode verstärken.

Krisenteam in Provinz Équateu geschickt
Als Reaktion auf die Häufung der mysteriösen Krankheitsfälle wurde ein nationales Krisenreaktionsteam, dem auch Gesundheitsexperten der WHO angehören, in die Provinz Équateu entsandt, um die Situation näher unter die Lupe zu nehmen und um festzustellen, ob es ein ungewöhnliches Muster gibt.

Die ersten Opfer waren Kinder, die eine Fledermaus gegessen hatten und innerhalb von 48 Stunden starben, teilte das Afrika-Büro der WHO kürzlich mit. Unklar sei, wie sich die Krankheit ausbreite, und ob sie von Mensch zu Mensch übertragbar ist, heißt es.

Erst Ende vergangenen Jahres hatte es in einer abgelegenen Region der Demokratischen Republik Kongo mehr als 400 mysteriöse Krankheitsfälle – genannt „Krankheit X“ – gegeben, über 140 Menschen starben. Im Dezember 2024 berichteten das Gesundheitsministerium des Landes, dass es sich nach Einschätzung der Behörden um eine schwere Form der Malaria handelte.

„Das Rätsel ist endlich gelöst“, teilte man mit, es handle sich um schwere Malaria in Form einer Atemwegserkrankung. Auch die Unterernährung der Erkrankten spiele eine Rolle. Überwiegend betroffen waren Kinder, vor allem Unter-Fünfjährige.

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